Wie der Angelsportverein Offenburg Fischen beim Laichen hilft
Einen dramatischen Rückgang insbesondere der heimischen Bachforellen und Äschen meldet der Angelsportverein Offenburg. Er steuert mit Laichhilfen und Einsetzen von Forelleneiern dagegen.
Hege und Pflege – für den Angelsportverein Offenburg ein wichtiges Thema. Der Naturschutz sei nicht erst seit der „Fridays for Future“ Bewegung in aller Munde, schreibt der ASV in einer Pressemitteilung. Viele Projekte seien in den vergangenen Jahren in der Region gefördert und umgesetzt worden.
Doch wie steht es eigentlich um das sensible Ökosystem „Wasser“? Wer gibt diesem eine Stimme und kümmert sich um dessen Wohlergehen? Diesen Aufgaben haben sich zahlreiche Angelvereine in der Region angenommen, so auch der Angelsportverein Offenburg. Mit seinen rund 90 Hektar Fließgewässer von Steinach bis Griesheim und den vier Baggerseen mit einer Gesamtfläche von rund 43 Hektar gehört der Verein zu den größten der Region.
Jahr für Jahr werden von den Mitgliedern des ASV die Uferzonen der Offenburger Erholungsgebiete in stundenlanger Handarbeit von Plastikmüll über Glasflaschen, bis zu Einkaufswägen und Autoreifen gesäubert. Da die Fische in den hiesigen Gewässern kaum noch natürliche Laichmöglichkeiten finden, wurden im Februar im Rahmen eines Pilotprojekts erstmals künstliche Laichhilfen in den Griesheimer Baggersee eingesetzt.
An Schwimmkörper werden sogenannte Laichbürsten, wie sie in der Teichwirtschaft eingesetzt werden, eingehängt. Diese schweben in einer Wassertiefe bis zu drei Meter und dienen als Ersatz für fehlende Uferpflanzen. Mit dieser Maßnahme erhofft sich der Offenburger Angelsportverein, die natürliche Reproduktion und die sogenannte Biodiversität in dem Gewässer zu unterstützen.
Als weitere Maßnahme zum Erhalt der Artenvielfalt wurden am vergangenen Wochenende erneut 20 000 befruchtete Bachforelleneier im sogenannten Augenpunktstadium in speziellen Behältnissen in die Fließgewässer eingesetzt. Diese gilt es in den kommenden Wochen zu pflegen und das angespülte Sediment alle zwei Tage zu entfernen. Sind die Larven geschlüpft, verweilen Sie noch einige Wochen in den Brutröhren. Danach treten sie eine hoffentlich lange Reise durch unsere Gewässer an, um sich in ein paar Jahren selbst zu reproduzieren.
Der Kormoran, die ansteigenden Wassertemperaturen und das schwindende Aufkommen an Insekten setzen den heimischen Fischen zu. Ein dramatischer Rückgang insbesondere der heimischen Bachforellen und Äschen ist die Folge. Auch fehlt es oftmals an fachlichem Wissen, wenn es um bauliche Veränderungen oder anderen Maßnahmen an dem Gewässer geht, stellen die Verantwortlichen des ASV fest.
Der Offenburger Angelsportverein stehe seit fast 100 Jahren für aktiven Naturschutz, heißt es weiter. Seine Mitglieder seien ausgebildet und hätten eine Prüfung abgelegt. Mit diesem fundierten Fachwissen würden auch in Zukunft Maßnahmen getroffen, um die sensiblen Biotope vor unserer Haustür zu erhalten, verspricht der ASV.