Grüne Gemeinderatsfraktion zu Gast bei der Hochschule Offenburg

Die Grüne Gemeinderatsfraktion Offenburg hat die Hochschule besucht. ©Privat
Die Grüne Gemeinderatsfraktion hat auf Einladung von Rektor Stephan Trahasch die Hochschule Offenburg besucht, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Bei einem informellen Austausch standen die aktuellen Herausforderungen für die Hochschullandschaft in Baden-Württemberg und speziell für den hiesigen Hochschulstandort im Fokus.
Die Hochschule Offenburg verstehe sich als treibende Kraft der Zukunftsgestaltung in der Region. Daher suche sie den Austausch mit Unternehmen, gesellschaftlichen Gruppen und den politischen Akteuren. Im Vergleich seien diese Transferbeziehungen bereits gut entwickelt. Eine Studie ergab, dass pro in die Hochschule investiertem Euro eine regionale Wertschöpfung von 2,68 Euro entstehe.
Zu wenig Wohnungen
Ein Problem für die 3700 Studierenden ist der knappe Wohnraum, sowohl für die deutschen als auch die rund zehn Prozent internationalen Studierenden. Auch die Studiengebühren für die "Internationals" schrecken manche ab, die dann lieber ein Studium in den Nachbarländern Bayern oder Hessen ohne Gebühren aufnehmen würden. Ziel der Hochschule sei es, die Zahl der Studierenden auf 4000 zu erhöhen, wobei neue Studiengänge wie Gesundheitsmanagement und Digital Health, Virtuelle Welten und Game Technologies oder Wirtschaftspsychologie eine Rolle spielen.
Ebenfalls diskutiert wurden die notwendigen Investitionen in die Hochschulgebäude vor dem Hintergrund mangelnder Energieeffizienz von älteren Gebäuden. Die CO₂- Emissionen am Campus Offenburg betragen derzeit 530 Tonnen im Jahr. "Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen. Wir forschen zur Energiewende und arbeiten an der Reduzierung der Emissionen am Campus. Wir hoffen, dass bis zur Landesgartenschau auch der Einstieg in die energetische Sanierung älterer Hochschulgebäude gelingt. Die Landesgartenschau wird eine größere räumliche Verbindung der Hochschule zur Stadt und ein hohe Aufenthaltsqualität für Studierende schaffen", sagte Trahasch.
Er wies auf die notwendige Stärkung der angewandten Forschung und des Transfers hin: "Vielversprechende Grundlagenforschung kann leider manchmal nicht in tragfähige Geschäftsmodelle umgesetzt werden, die der regionalen und nationalen Wirtschaft zugutekommen würden."
Im Anschluss wurde die Fraktion von Sascha Rißmann, Mitarbeiter des Instituts für nachhaltige Energiesysteme (INES), durch das Regionale Innovationszentrum für Energietechnik (RIZ) geführt. Dabei informierte er über spannende aktuelle Forschungsprojekte.
So erarbeite das Zentrum technische Möglichkeiten zum bidirektionalen Laden von E-Autos für mehr Netzstabilität. Und es entwickle nachhaltige PV-Module mit weniger Kunststoff und einfacheren Recycling-Möglichkeiten. Auch die Pflanzenkohle, die als Düngemittel eingesetzt werden soll und durch aktiven CO₂-Entzug Emissionen reduzieren will, wird weiter getestet.
Fraktionsvorsitzende Maren Seifert zeigte sich begeistert über den mittelfristigen Nutzen der angewandten Forschung und würdigte auch die enge Kooperation mit regionalen Unternehmen. Sie betonte dabei die Bedeutung der Hochschule für die Stadt. "Sehr gerne unterstützt meine Fraktion daher die Hochschule auch bei ihrem Ziel, die Hochschule und ihre Studierenden besser in die Stadt ein- und anzubinden. Wir stehen im Rahmen unserer Möglichkeiten als Ansprechpartnerin der lokalen Politik immer gerne zur Verfügung!" wird Seifert in der Mitteilung zitiert.