Gelungenes Weihnachtskonzerts des Grimmelshausen-Gymnasiums Offenburg
Nach einleitenden Worten von Schulleiter Wilfried Arens entführten laut dem Bericht von Wolfgang Würthle die Musikerinnen und Musiker des "Grimmels" in eine „Welt der tanzenden Elfen“, in eine Welt, die das Publikum für einen Moment wegführte aus Trubel und Hektik des Alltags, hinein in eine Welt hinter dem Schleier, wo Weihnachtsmann und Schönheit und Phantasie existieren.
Eröffnet wurde der Abend mit Eugène Gigouts Grand Choeur Dialogué, in welchem Bläser und Streicher
abwechselnd in einem Dialog wie Suchende und Antwortgebende wirkten. Die Suche nach dem Unsichtbaren dieser Welt. Dieser Dialog wurde anschließend fortgesetzt, indem das Publikum beim zweiten Stück des Abends (O Heiland reiß die Himmel auf) den Gesangspart übernahm. Anschließend intonierte das Unterstufen-Orchester (Leitung Angela Bruder-May) mit glasklaren Querflöten John F. Wades Adeste, fideles, ehe anschließend harmonisch verspielt Quem pastores laudavare dargeboten und wunderbar mit Pierre Dandrieus Weihnachten abgeschlossen wurde.
Fast schon rockig
Die Unterstufen-Combo von Andreas Rückert riss dann mit einem kräftigen Schlag auf die Bass-Drum das Publikum aus den Bänken. Trompete, Saxophon und Schlagzeug spielten rhythmisch, schwungvoll und gerade bei Stern über Bethlehem fast schon rockig bekannte Weihnachtslieder (Alle Jahre wieder; We wish you a Merry Christmas). Die Energie der Combo sprang auf das Publikum über und leitete perfekt zu John Lennons Klassiker Happy X-mas über, der vom Basiskurs Musik der Jahrgangsstufe 1 unter der Leitung von Erwin Meyer großartig dargeboten wurde. Die in die Stille einsetzende Querflöte sorgte für Gänsehaut, das Schlagzeug unterlegte einen sanften Beat und der Chor wusste die Stimmung des Stückes zu vermitteln.
Die Big Band (Leitung Andreas Rückert) begeisterte das Publikum mit ihrem Medley "A Big Band Christmas featuring Nussknacker". Die Band ist hervorragend aufeinander eingespielt und zeigte ihr Können auch in ihren Soli – egal ob Trompete oder Xylophon, es waren wunderbare Auftritte, die allesamt stimmig und akzentuiert vom Schlagzeug unterstützt und gekonnt in Szene gesetzt wurden.
Sehnsuchtsvolle Seite
Nach dem beswingten Auftritt wurde vom Orchester (Leitung Angela Bruder-Mays) wieder die sehnsuchtsvolle Seite der Weihnachtszeit im Stück A Holst Christmas von Gustav Holst aufgegriffen. Diese Sehnsucht drückte sich auch in einer sich herrlich aufschwingenden Violine aus. Dramatisch voranschreitend dann Beethovens 2. Satz der 7. Sinfonie. Sanfte Violinen, über die sich dann so wunderschön die Bratschen schwangen. Dazu starke Bläserpassagen.
Schön zu sehen und ein Versprechen an die Zukunft ist das noch junge Alter so vieler Sängerinnen und Sänger des Chors (Leitung Erwin Meyer). Aber zunächst einmal war nur eine einzige Stimme inmitten der Bänke zu vernehmen. Ein einsamer Sucher nach der Freude (Ubi sunt gaudia) wird aufgenommen und integriert in den Chor, der dann mit so viel Kraft und sichtlicher Freude die Antwort liefert: Hier, auf der Bühne, hier sind die Freuden.
Und egal ob es der großartig vorgetragene Kanon Seht den Stern, das zum Träumen verleitende Make me channel of your peace oder die wunderbaren Solisten wie unter anderem in Maria durch ein Dornwald ging – in jeder Faser spürte man die Freude und Leidenschaft des Chors. Und passend zur Suche nach der Freude schloss der Chor mit Sleigh Ride als freudvolle Antwort ab. Das perfekte Ende dieses verzaubernden Abends bereiteten Schüler- und Lehrerchor sowie Orchester gemeinsam: Transeamus usque Bethlehem.