Ausstellung zu 150 Jahre Trachtenkapelle Durbach eröffnet
Großes Fest mit Geschenken: Verbunden mit einem Konzert im Innenhof des Wein- und Heimatmuseums eröffnete die Trachtenkapelle Durbach am Freitag ihre Sonderausstellung zum 150. Geburtstag. Als Geschenk brachte Hotelier Dominic Müller zwei Instrumente mit, und von der Gemeinde sowie von der Bürgerstiftung gab es jeweils 500 Euro.
2019 ist ein besonderes Jahr für die Trachtenkapelle Durbach, kann doch der Musikverein auf stolze 150 Jahre zurückblicken. Grund genug für den Vorsitzenden Franz Doll mit seinen Helfern im Wein- und Heimatmuseum eine Sonderausstellung zur Geschichte der Trachtenkapelle auf die Beine zu stellen.
Am Freitagabend wurde diese mit einem Platzkonzert im Innenhof des Museumsareals eingeweiht und eröffnet. Trotz dunkler Wolken, die Mitglieder des 50-köpfigen Blasorchesters boten unter der Leitung von Dirigent Günther Arbogast den über 100 Besuchern ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Freiluftkonzert, bei dem zum großen Finale auch nicht die heimische Nationalhymne »Hoch Baden« fehlen durfte.
»Hut ab, vor unserer Trachtenkapelle und vor den 150 Jahren ihres Bestehens«, lobte Bürgermeister Andreas König. Den Erfolg der Durbacher Musiker sieht König in drei Säulen, einer hervorragenden Jugendarbeit, der Pflege der konzertanten Blasmusik als Kulturgut sowie die Erhaltung der Durbacher Trachten als Uniform für die Musiker. Als Ehrengabe und Geburtstagsgeschenk überreichte König Franz Doll einen Scheck über 500 Euro. Auch Manfred Musger, Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung Durbach, lobte das Engagement des Vereins und übergab ebenfalls 500 Euro für die Anschaffung neuer Trachten.
Instrumente im Gepäck
Ein besonderes Geschenk hatte Dominic Müller vom Hotel Ritter im Gepäck: »Als Kind bekam ich eine Trompete, mit der ich lange übte, das Instrument habe ich euch heute für die Jugendausbildung mitgebracht. Und da ich die andere Hand noch frei hatte gibt es als Zugabe noch eine funkelnagelneue Piccolo-Trompete mit Koffer noch dazu.«
Museumsvorsitzender Josef Werner und Franz Doll eröffneten dann die Ausstellung im Obergeschoss des Museums. 1859 wurde die heutige Trachtenkapelle als Durbacher Musikgesellschaft von einigen musikalisch begabten Durbachern gegründet. Als Musikverein hatte die Blaskapelle nicht nur im Durbachtal schnell Erfolg. 1958 wollten die Musiker beim Festumzug anlässlich der Eröffnung des Offenburger Weinmarkts mit etwas Besonderem punkten.
»Man erinnerte sich an die alte Durbacher Tracht, die zwar immer seltener getragen, aber noch immer zu Hause in den Schränken aufbewahrt wurde«, erklärte Doll. So spielte die heutige Trachtenkapelle beim Festumzug zum ersten Mal in Tracht und im gleichen Jahr änderte man auch den Vereinsnamen in die heutige Trachtenkapelle Durbach e.V.
In den Glasvitrinen des Ausstellungsraums sind alte Protokolle zu sehen, die an das ehemalige Heinrichsfest der Trachtenkapelle auf dem Festplatz erinnern, aber auch über die schweren Zeiten während der beiden Weltkriege Auskunft geben. Auch die Freigabe durch das Landratsamt, ein Jahr nach dem Weltkrieg 1946 wieder auftreten zu dürfen, ist ebenso zu sehen wie historische Fotografien, alte Notenblätter und Instrumente.
Darüber hinaus gibt es auf einem Flachbildschirm historische Filme von Durbachs Heimatfilmer Josef Grässle über das ehemalige Heinrichsfest oder über das letzte große Vereinsjubiläum vor 25 Jahren zu entdecken.