Offenburg
Auch Zweibeiner sind gefordert
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20. August 2012
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Privat - Sportler und Hund bilden eine Einheit: Nina Echtle (von rechts), der deutsche Meister Jan-Oliver Dierlich und Gastgeberin Ute Echtle beim Agility-Workshop auf dem Gelände der Gengenbacher Hundepension.
Für einen Workshop in der Hundesportart »Agility« kam der deutsche Meister Jan-Oliver Dierlich ins nunmehr zehn Jahre alte »Hundeparadies« in Gengenbach.
Agility
ist in Deutschland eine recht junge Sportart, die ihren Ursprung in England hat. Erst 1991 wurde dieser Hundesport hierzulande vorgestellt und findet seitdem immer mehr Anhänger. Auch der Hundesportverein organisiert regelmäßig »Agility-Turniere«. Sportler und Hund bilden dabei in jeder Hinsicht ein Team, die Hunde durchlaufen ohne Halsband und Leine mit ihrem Hundeführer einen anspruchsvollen Parcours, durch Tunnel, über Hürden, im Slalom und über Stege, nur geführt durch den Körper und die Stimme des Menschen.
Gengenbach (red/mf). Samstag, 9.30 Uhr, Agility-Sportler treffen in »Ute's Hundeparadies« im Gengenbacher Gewerbegebiet »Oberes Grün« ein. Jan-Oliver Dierlich, deutscher Meister in der Hundesportart »Agility«, und Nina Echtle aus Gengenbach begrüßen zehn Teilnehmer mit ihren Hunden. Die Parcoure stehen, A-Parcour und Jumping auf höchstem Niveau. Es ist heiß, die Hunde haben eine mit Wasser gefüllte Strandmuschel. Vier Stunden Training liegen vor ihnen. Eine Gruppe bei Nina Echtle, die andere bei Jan-Oliver Dierlich aus dem hessischen Ostheim.
A-Lauf und Jumping sind angesagt. Führstile, Wechsel wie »Belgier«, »Chanche« »Franzose« – ja in diesem Sport ist nicht nur der Hund, sondern gerade der Mensch gefordert. In Bruchteilen von Sekunden entscheiden: Laufe ich links, hebe ich den Arm zur Richtungsanzeige? Zu langsam? Hund nimmt ein verkehrtes Hindernis. Wer ist Schuld? Nein nicht der Hund, wieder mal falsche Körperhaltung, die Hand zu schnell in die falsche Richtung gezeigt. Nochmal üben. Für das sind ja die beiden Trainer da. Mit viel Geduld bekommt jeder Teilnehmer gezeigt, wie es richtig läuft. Es klappt. Man sieht entspannte Gesichter, der Hund läuft wie eine Eins. Jetzt macht es Spaß. Zwei Stunden vergehen wie im Flug. Hunger stellt sich ein. Kohlenhydrate tun gut. Kleiner Spaziergang in der Gruppe. Hund versorgen. Mittagessen. Danach fällt es schwer, den schattigen Platz zu verlassen, doch es heißt wieder: Üben, üben, üben. Um 16 Uhr ist Feierabend, die Hundeführer und die Hunde sind ausgelaugt. Wasser, Fressen, Essen.Trotz aller Widrigkeiten
Manöverkritik, auch die muss sein. War das Training in Ordnung? Was kann verbessert werden? Miteinander schwätzen auf gut Badisch. Ein Wiedersehen gilt als abgemacht. Spätestens am 8. September, dann feiert die Gastgeberin das Zehnjährige ihres Hundeparadieses. »Trotz aller Widrigkeiten«, wie Ute Echtle schmunzelt, »Gengenbach braucht eine Hundepension, sonst gäbe es sie nicht mehr.« Beim »Hundlerhock« zum Jubiläum wird von 14.30 bis 16 Uhr im »Oberen Grün« auch Gelerntes vorgeführt, wie Unterordnung, »Dog-Dancing« und »Doggie-Fit« sowie natürlich »Agility«.
Dierlich vertritt übrigens Deutschlands Farben vom 4. bis 7. Oktober im tschechischen Liberec bei der Agility-Weltmeisterschaft 2012.
