Grüne machen per Rad Wahlkampf in Kehl
Die Grünen machten bei einer Rad-Wahlkampftour Station in Kehl. Mit dabei: Spitzenkandidatin Franziska Brantner.
Viel los war am Sonntag auf der Passerelle. Nach einer Radtour mit Start in Offenburg und Stationen in Schutterwald und in Neuried kam der Tross mit rund 50 Radlern nach Kehl in den Garten der zwei Ufer.
Im Rahmen einer Kundgebung auf der Brücke warb Thomas Zawalski, grüner Kandidat für den Bundestag, für eine Stärkung des Eurodistrikts. „Der Eurodistrikt Straßburg-Ortenau muss ein Reallabor deutsch-französischer Zusammenarbeit werden“, forderte er. „Der Aachener Vertrag gibt uns eine Fülle von Möglichkeiten in die Hand, die wir hier ausprobieren sollten.“ Die Region solle experimentieren und Konzepte entwickeln, die man schließlich auch auf andere Regionen übertragen könne. Als Bundestagsabgeordneter sei er gewillt dabei mitzuarbeiten und die Region stark zu vertreten.
Franziska Brantner, die als europapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion und baden-württembergische Spitzenkandidatin Zawalski im Wahlkampf unterstützt, warb für Französisch als wichtige Sprache. Zudem machte sie deutlich, dass es die Grünen seien, die mit pro-europäische Kräften in allen Mitgliedsstaaten den Kontakt suchten, während „die Union die Orbáns dieser Welt hofiert“.
Ein großes Anliegen waren ihr dabei die europäischen Nachtzuglinien, die ausgebaut werden müssen. „Nur wenn wir den Menschen die Wahl der Verkehrsmittel geben, werden wir die Verkehrswende schaffen“, ist sie überzeugt.
Eine Grenzregion ist für Brantner dabei kein Gebiet mit einem unüberwindbaren Hindernis: „Wir haben hier einen gemeinsamen Raum, in dem wir leben, lieben und arbeiten“, so die Spitzenpolitikerin. „Politik hat Verantwortung dafür die Rahmenbedingungen zu schaffen – in normalen Zeiten als auch in Krisenzeiten!“ Die Krise habe dabei aufgezeigt, wie zerbrechlich dieser gemeinsame Raum sei und wie wichtig es sei, dass von der kommunalen Ebene über das Land bis hin zu Europa alle für diesen gemeinsamen Lebensraum arbeiten.
Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Kehl, ging darauf ein, dass die Zuständigkeit Europas vom „schwarzen“ Justizministerium ins Staatsministeriums wechselte. „Das unterstreicht, wie wichtig uns Grüne und dem Ministerpräsidenten das Thema ist“, machte er klar. „Europa ist wieder Chefsache!“ Im Koalitionsvertrag seien außerdem die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Bereichen der Mobilität und des Gesundheitsschutzes verankert. Beide Aspekte seien auch für Kehl von zentraler Bedeutung.