Abitur-Feier des Wirtschaftsgymnasiums
Mit der Zeugnisübergabe bei der Abschlussfeier am Freitagabend in Linx begann für die Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums Kehl ein neuer Lebensabschnitt.
Hitze und Anspannung herrschte bei der Abschlussfeier am Freitagabend in der Hans-Weber-Halle in Linx. Dass Abiturienten des Kehler Wirtschaftsgymnasiums dort ihren Schulabschluss feiern, hat gute Gründe. »Wir waren bei der Hallensuche etwas spät dran«, so Philipp Faulhaber, einer der Organisatoren. »Ein Großteil der Schüler kommt aus Rheinau«, nannte Abteilungsleiter Joachim Schöpf einen weiteren Grund.
Er vertrat Schulleiter Peter Cleiß bei der »Abirede« und sprach aus, was viele der 31 Abiturienten dachten. »Es ist geschafft, ja es ist nun tatsächlich geschafft«, so Schöpf. »An so einem Abend sind die Gefühle gemischt, denn zur Freude und Erleichterung kommt auch Wehmut, weil damit Abschied verbunden ist«, so Schöpf. Er lobte seine »Schützlinge«, weil sie im entscheidenden Moment gezeigt hätten, was in ihnen stecke.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Mit einem Notendurchschnitt von 2,7 wurde nach Ansicht von Schöpf ein sehr gutes Gesamtergebnis erreicht. Die Zeugnisübergabe, durch ihn, Wolfgang Köbele und Carmen Betz-Ugneron, bei der die Abiturienten sichtlich entspannt über den roten Teppich die Bühne betraten, wurde mit der zur jeweiligen Person passenden Musik umrahmt.
Das Wirtschaftsgymnasium Kehl hat einen vergleichsweise hohen Ausländeranteil und das spiegelte sich auch bei den Preisträgern wider. Mit der Note 1,5 holte Mahsun Ongur nicht nur den Jahrgangsstufenpreis, sondern auch die Fächerpreise in Volks- und Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen, in Französisch, Wirtschaftsgeographie, Religion und Ethik. Der Fächerpreis in Englisch und Spanisch ging an Thao Nguyen, den Fächerpreis in Informatik und Sport holte sich Jonathan Koch.
Dass Mahsun Ongur auch Talent in Rhetorik hat, kam bei seiner Schülerrede deutlich zum Ausdruck. Es gelang ihm vortrefflich, Schülererlebnisse und Lehrererwartungen ironisch, treffend und stets sehr zur Erheiterung des Publikums vorzutragen. Er nannte das Gymnasium »Kaserne« oder »heilige Hallen«, in denen nicht für die Schule, sondern für das Leben gelehrt werde. Dabei zitierte er seinen Mitschüler Phillip Faulhaber mit dessen Worten in schwierigen Stunden: »Egal was isch, immer weiter, immer weiter«. Seine Bilanz, über drei Jahre von exzellenten Lehrkräften betreut und viele Freunde gewonnen zu haben, brachte ihm viel Applaus ein.
Mit Blumen, Sekt und der besonderen Abizeitung »Maserabi 2017« bedankten sich die Schüler bei den Lehrern Carmen Betz-Ugneron, Bianca Albrecht, Raphael Lang, Torsten Eckert, Jutta Schraft, Wolfgang Köbele und Andrea Aubry. Applaus erhielt auch Sonja Hummel, die als Sekretärin ein wichtiges Bindeglied zwischen Schüler und Lehrerkollegium ist. Als alle Anstrengung abgelegt war, Moderator Abdullah Yusuf den gemütlichen Teil eingeleitet hatte, schlüpften die Schüler in die Lehrerrolle. Quintessenz beim Bobby-Car-Rennen war, dass Schüler nicht immer das machen, was Lehrer wollen, aber dennoch ans Ziel kommen. Beim typischen Alltagsunterricht zeigte Silke Schäfer als Lehrerin ironisch, aber mit viel Humor, was Schüler im Unterricht zu ertragen haben.