Bereits zum zweiten Mal und bei vollem Haus hat Maximilian Mangold am Samstagabend im Mostmaierhof einen Soloabend gestaltet, diesmal mit Gitarre und Laute.
Mangold, der auch mit kurzen Anmerkungen zu Werken und Komponisten durch das Programm führte, begann seinen Vortrag auf einer achtchörigen Renaissance-Laute mit einer Fantasie und mehreren, noch von der Nähe zur vokalen Mehrstimmigkeit dieser Epoche geprägten Ricercare von Francesco da Milano. Dieser war der berühmteste komponierende Lautenist Italiens mit Musik, die bei der Vortragsweise des Interpreten ganz nach „innen“ führte und so dem Hörer Zeit ließ, den einzelnen Spuren der Stimmen zu folgen.
Kontrast zur Klangwelt
Nach dem mühelosen Wechsel zur Konzert-Gitarre erklangen in einem Kontrast zur Klangwelt der Renaissance nachromantische Werke des frühen 20. Jahrhunderts von Augustin Barrios und Manuel Ponce.
Zu einem Höhepunkt des Konzerts wurde Ponces dreisätzige Sonata meridional mit italienischem und spanischem Flair und impressionistischer Stimmung im langsamen Mittelsatz.
Wie beim Einsatz verschiedener Register an einer Orgel zauberte Maximilian Mangold alle Farbschattierungen mit der Gitarre, vom zartesten Tremolo und Flageolett über gedämpfte Klänge und alle Spezialitäten der klassischen Gitarrentechnik bis hin zum rauschenden Forte. Alles war dem musikalischen Verständnis des dramaturgisch gekonnt zusammengestellten Programms untergeordnet. Pausen zwischen den Sätzen und die Stille am Ende der Stücke wurden bei ihm zur Musik und auch so gewann Mangold das Publikum für sich.
Melancholische Stücke
Im zweiten Teil des Konzerts entführte Mangold mit der Laute mit Werken von John Dowland nach England und Dänemark in das goldene elisabethanische Zeitalter. Expressiv und rhythmisch bewegt erklangen neben fröhlichen auch die melancholischen Stücke. Semper Dolens – semper Dowland war ein damals geflügeltes Wort. Die Lachrimae Pavane, also die Tränen Pavane, gehört zu den bekanntesten Stücken Dowlands.
Das Konzert schloss mit drei Tänzen – zwei Walzern mit chopinischen Anklängen und der Danza Paraguaya für Gitarre von Augustin Barrios. Nach langanhaltendem Applaus bedankte und verabschiedete sich Maximilian Mangold mit dem ohrwurmenden und weltbekannten „Recuerdos de la Alhambra“, von Francisco Tarréga.