Das Landratsamt Ortenaukreis hat die Genehmigung für den Bau und Betrieb von zwei Windenergieanlagen des Typs Vestas V-172-7.2 MW in Achern erteilt. Die Errichtung und der Betrieb der Anlagen am Firmenstandort der Fischer Group in Fautenbach obliegt den beiden Projektpartnern Fischer Group und Ökostromgruppe Freiburg, wie es in einer Pressemitteilung des Landratsamts Ortenaukreis heißt.
Für grünen Wasserstoff
Der mit den beiden Anlagen erzeugte Strom soll zur Eigenversorgung des Unternehmens genutzt werden und in einem weiteren Schritt zur Herstellung von „grünem Wasserstoff“ dienen. Die Idee zum Bau einer eigenen Windkraftanlage entstand bei der Fischer Group vor dem Hintergrund der Klimakrise und der Energiekrise in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.
Die beiden 261 Meter hohen Windkraftanlagen sollen auf einem Grundstück in unmittelbarer Nähe des Betriebsstandorts in Fautenbach an der A5 errichtet werden. Sie haben eine Nennleistung von je 7,2 MW (Megawatt) und sollen insgesamt 26 Millionen kWh/a Strom erzeugen.
Die von der Fischer Group geplante Nutzung dient nicht nur der Bereitstellung von nachhaltigem Strom für den eigenen Produktionsprozess, sondern unterstützt auch das Unternehmensziel, die CO₂-Emissionen signifikant zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien in der eigenen Energieversorgung zu steigern, betont das Landratsamt. Denn der erzeugte Strom soll auch insbesondere zur Herstellung von grünem Wasserstoff für die eigene Produktion genutzt werden. Dies ist bisher einmalig im Ortenaukreis, heißt es im Pressetext.
„Wir freuen uns sehr über die Genehmigung dieses wegweisenden Projekts. Mit der Errichtung der ersten Windenergieanlagen im Ortenaukreis, die direkt der Eigenversorgung eines Unternehmens dienen, wird ein starkes Signal für die lokale Energiewende und die Umsetzung nachhaltiger Produktionsprozesse gesetzt“, erklärte Landrat Thorsten Erny. „Dieser Schritt trägt dazu bei, die Klimaziele auf regionaler Ebene zu erreichen und den Wirtschaftsstandort Ortenaukreis zu stärken.“
Auch der geschäftsführende Gesellschafter der Fischer Group Hans-Peter Fischer zeigt sich erfreut über diesen wichtigen Schritt: „Ein weiterer Meilenstein in unserem zukunftsträchtigen Gesamtkonzept, dem Fischer Energie-Ecosystem. Mit der Genehmigung der beiden Windenergieanlagen wird aus einer innovativen Idee nun Realität. Wir werden in etwa zwei Drittel unseres gesamten elektrischen Energiebedarfs mit eigenerzeugtem grünem Strom decken können. Darüber hinaus produzieren wir mit dem grünen Strom grünen Wasserstoff, der direkt bei unseren thermischen Prozessen benötigt und verbraucht wird. Teilmengen werden wir aber auch mit der Möglichkeit der Rückverstromung in einem Metallhydridspeicher speichern, der komplett mit Fischer Edelstahlrohren bestückt ist. Mit den gesamten Maßnahmen reduzieren wir um circa 70 Prozent unsere CO₂-Emissionen, senken und stabilisieren die Energiekosten und sichern so Arbeitsplätze, aber auch eine nachhaltige Weiterentwicklung unseres Standorts.“
Die Windenergieanlagen sollen voraussichtlich Ende 2026, Anfang 2027 in Betrieb genommen werden.