Die Arbeiten zur Erweiterung des Wasserwerks Rotherst sollen bis zum dritten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Wenn alles nach Plan läuft, könnte die erweiterte Anlage bereits im September oder Oktober in Betrieb gehen, teilt die Stadtverwaltung mit. Für die Umsetzung des Projekts wurden drei Unternehmen beauftragt. Die Ritter-Bau GmbH aus Schutterwald hat bereits mit den ersten Maßnahmen begonnen. Dazu gehören das Gießen der Betonfundamente sowie das Umlegen von Leitungen. Errichtet werden Fundamente für Pelletcontainer, der Hallenanbau und die Erweiterung der Garagenanlage. Kosten: etwa 230.000 Euro.
Den Bau der neuen Hallenstruktur führt die Firma Erich Mächler Stahlbau aus Gaggenau aus. Teile der Halle werden geöffnet und um einen Anbau ergänzt. Zusätzlich werden bisherige Lagerräume umgestaltet und neue Bedienpodeste installiert. Dieser Bauabschnitt kostet rund 180.000 Euro.
Reaktor als Herzstück
Den Kern der Anlage – inklusive Rohrleitungen, Ventile und einem zweiten Reaktor – setzt die Firma Sülzle Kopf aus Sulz am Neckar um. Der Reaktor, der aus Edelstahl gefertigt wird, hat einen Durchmesser von 2,30 Meter und eine Höhe von 9,70 Meter. Ebenfalls entsteht ein neuer Natronlaugetank mit einer Kapazität von 16 Kubikmeter für 50-prozentige Natronlauge. Die Kosten für diesen zentralen Teil der Anlage liegen bei 565.000 Euro.
Die Arbeiten zur Elektro-, Mess-, Steuer- und Regeltechnik sollen im Januar ausgeschrieben und im Frühjahr vergeben werden. Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf etwa 1,5 Millionen Euro, zuzüglich weiterer Ausgaben für eine Photovoltaikanlage. Die Arbeiten fänden unter besonderen Bedingungen im Wasserschutzgebiet statt. Während der gesamten Bauphase muss das Wasserwerk störungsfrei in Betrieb bleiben. Für die Anbindung der neuen Anlage sind kurze Abschaltungen erforderlich. Die Trinkwasserversorgung wird in dieser Zeit durch die Hochbehälter sichergestellt.
Das Wasserwerk Rotherst versorgt seit den 70er-Jahren Achern sowie umliegende Gemeinden mit Trinkwasser. Durch die 2008 errichtete Enthärtungsanlage wurden nach und nach alle Ortsteile an das Werk angebunden. Die Reservewasserwerke in Önsbach, Wagshurst und Gamshurst bleiben betriebsbereit.
In den vergangenen Jahren führten längere Trockenperioden und hohe Temperaturen zu deutlichen Verbrauchsspitzen. Durch die Erweiterung der Anlage werde die Redundanz der Enthärtung geschaffen, um die Versorgungssicherheit zu erhöhen und Ausfälle einzelner Komponenten abzufangen.