Schließlich war die böse Krankheit stärker, nachdem Walter Lang, über Jahrzehnte treuer Mitarbeiter der Acher-Rench-Zeitung, sich noch im Herbst 2023 nach einer Operation ins Leben zurückgekämpft hatte. Am 7. Februar ist er im Ortenau-Klinikum im Alter von 80 Jahren gestorben.

Vier Geschwister

Walter Langs Lebensweg begann im vorletzten Kriegsjahr in Durbach, woher seine Mutter stammte. Er war der Älteste von vier Geschwistern. Gewohnt hat er Zeit seines Lebens in Sasbach.

Hier war auch sein Lebensmittelpunkt, privat wie beruflich. Hier verbrachte er seine Kindheit, die noch stark von den Beschwernissen und Einschränkungen der unmittelbaren Nachkriegszeit geprägt war. Hier ging er von 1950 bis 1958 in die Volksschule, später dann auf die Höhere Handelsschule nach Achern. In der Dorfkirche St. Brigitta war er ein vorbildlicher Messdiener. In Sasbach begann er 1961 eine Ausbildung zum Bankkaufmann an der Volksbank, der er bis zum Rentenalter in verschiedenen Funktionen die Treue hielt.

Vor dem Einstieg ins Berufsleben 1963 absolvierte Walter Lang den zweijährigen Wehrdienst in der Bundeswehr, stationiert war er beim Panzerbataillon in Stetten am Kalten Markt.

Walter Lang war ein besonders kontaktfreudiger Mensch, beruflich wie privat. Als Mitarbeiter der Volksbank Sasbach und deren Laufer Filiale war diese Zugewandtheit stets ein besonderes Merkmal im Umgang mit seinen Kunden. In Lauf erinnert man sich auch heute noch gerne an ihn.

Aus Lauf stammt auch seine Frau Anneliese, die er 1965 „auf der Bank“ kennengelernt und mit der er 1970 die Ehe geschlossen hat, aus der die Tochter Susanne hervorgegangen ist. Schon 1974 zogen sie in das schöne Haus in der Lilienstraße in Sasbach, welches er, dem Zeitgeist gehorchend, in viel Eigenarbeit mit Familie und Freunden gebaut hat. Den Garten hinterm Haus bearbeitete er, selbst Sohn eines Gärtners, bis zuletzt mit viel Hingabe und dem berühmten grünen Daumen. Küchenkräuter aller Art, Tomaten und Paprika, Himbeeren und Erdbeeren wuchsen im Überfluss. 2020 feierten die beiden, damals noch bei bester Gesundheit, die goldene Hochzeit.

1965 begann die nebenberufliche Tätigkeit als Lokalberichterstatter für seine Heimatgemeinde Sasbach. Pflichtbewusst, pünktlich und detailgenau hat er über alles berichtet, was das Dorfleben im Jahresrhythmus ausmacht, große und kleine Ereignisse, Gemeinderatssitzungen, Jubiläen, Vereinsleben, Dorffeste wie Kirchenfeste, Sportveranstaltungen. All dies unterlegt und belegt mit reichlichen Fotos. Im „vorelektronischen Zeitalter“ hat er seine Berichte in die Schreibmaschine getippt und seine Fotos selbst in einem eigens dafür eingerichteten kleinen Fotolabor entwickelt.

1989 hat Walter Lang einen Großteil der Pressearbeit abgegeben; umso intensiver hat er aber seine „Herzensvereine“ SV Sasbach, Gesangverein Frohsinn, die Narrengilde, den Schwarzwaldverein und den Verein für Kultur- und Heimatgeschichte pressemäßig betreut.

Seine letzten Berichte hat er Ende 2024 über die Weihnachtsfeier und das Jahreskonzert des Frohsinn Sasbach gemacht. Dem Gesangverein ist er 60 Jahre treu geblieben, wofür er im Oktober 2023 mit dem goldenen Sängerabzeichen geehrt wurde.

Mit großer Leidenschaft und bis in die letzten Lebenswochen pflegte er auch das gesellschaftliche Hobby des Kartenspiels in der badischen Version des „Dreier“.

Eine besondere Herzenssache ist ihm immer der Fußball gewesen. In seiner Jugend selbst aktiver Fußballer in Sasbach und Obersasbach, hat er bis zuletzt alle Spiele des SV Sasbach als Berichterstatter für die lokale Presse treu begleitet. Halb Passion, halb Pflicht hat diese meist sonntägliche Tätigkeit seinem Familienleben zuweilen einiges abverlangt.

In Sportgruppe aktiv

Sportlich aktiv war er in einer Altherren-Sportgruppe, die sich jede Woche donnerstags in der Schul-Turnhalle traf und sehr oft in einem Sasbacher Gasthaus in die Verlängerung ging.

Leider ging sein abwechslungsreiches und erfülltes Leben nicht mehr in die Verlängerung; der große „Schiedsrichter“, an den er aus tiefer Überzeugung glaubte, hat sein Spiel abgepfiffen. Ein Verlust für alle, die ihn kannten.