Am Schmerzensfreitag, dem Freitag vor der Karwoche, fand in Bad Rippoldsau die traditionelle Wallfahrt zu Ehren der Schmerzhaften Muttergottes statt. Zahlreiche Gläubige aus dem Oberen Wolftal und darüber hinaus pilgerten in die Wallfahrtskirche, um gemeinsam zu beten, zu singen und Kraft zu schöpfen und vor dem Gnadenbild zu verweilen, teilt das Gemeindeteam mit.
Mit Pfarrer Hannes Rümmele, dem Leiter der Seelsorgeeinheit Oberes Wolftal kamen neun weitere Geistliche zum Gottesdienst, darunter Dekan Anton Bok aus Freudenstadt von der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart sowie Domkapitular Bernd Gehrke aus Freiburg. Hauptzelebrant war Dekan Matthias Bürkle aus Offenburg. Die Feier stand unter dem Leitmotiv des Heiligen Jahres 2025: „Pilger der Hoffnung“ – ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch Liturgie und Predigt zog.
Dekan Bürkle erinnerte daran, dass jeder Christ aufgerufen ist, Hoffnungsträger für andere zu sein: „Wir sind Pilger der Hoffnung, nicht nur für uns selbst, sondern vor allem für unsere Mitmenschen. Durch die Verbindung zu Gott und durch die tröstende Nähe der Schmerzensmutter dürfen auch wir immer wieder neue Hoffnung schöpfen.“ Er schlug die Brücke zum Evangelium des Tages, in dem Jesus am Kreuz seine Mutter Maria dem Jünger Johannes anvertraut – ein Zeichen tiefer menschlicher Verbundenheit und göttlicher Fürsorge.
Musikalisch wurde die feierliche Messe vom Kirchenchor unter der Leitung von Martin Schoch sowie Karl Echle an der Orgel gestaltet. Der Chor sang die „Missa Pro Patria“ des Schweizer Komponisten J.B. Hilber.
Für Dekan Bürkle persönlich war der Wallfahrtstag ein besonderer Moment, denn am Ende dieses Jahres endet seine Zeit als Dekan des Dekanats Offenburg-Kinzigtal. Zum Abschluss des Gottesdienstes erklang das traditionelle Wallfahrtslied zur Schmerzensmutter von Bad Rippoldsau, das von der Gemeinde mit großer Andächtigkeit gesungen wurde. Den feierlichen Auszug krönte Karl Echle an der Orgel mit dem kraftvollen „Grand Choeur Dialogue“ des französischen Théodore Dubois.
Nach dem Gottesdienst lud das Seniorenteam zur Begegnung ein. Der Pfarrsaal konnte den Besucherandrang kaum fassen – doch bei frühlingshaftem Wetter verlagerten einige die Begegnung auf den Platz vor dem ehemaligen Klostergebäude, wo angeregte Gespräche geführt und alte Bekanntschaften gepflegt wurden.
Der Wallfahrtstag endete mit einer feierlichen Andacht und sakramentalem Segen durch Pfarrer Rümmele, begleitet vom Belcanto-Chor.