Gardetänze und Showtänze, närrischer Kokolores und politische Satire und schließlich noch die Ehrung für die Pflege immateriellen Kulturerbes (IKE): Es war bei der Ottenhöfener Saalfasnacht am Samstagabend in der Schwarzwaldhalle alles drin, was das Narrenherz erfreut.

IKE-Siegel überreicht

Die Knörpeli und Mühlehonsili eröffneten das närrische Stelldichein in traditioneller Manier mit ihrem Traditionstanz und es schallten die ersten Narri-, Narrorufe durch die ausverkaufte Schwarzwaldhalle. Bevor es ins närrische Programm ging, würdigte Peter Szyszka, Vizepräsident des Ortenauer Narrenbundes (ONB), die jahrelange Pflege der alemannischen Fasnacht in Ottenhöfen durch die Fasnachtsvereinigung Knörpeli. „Fasnacht ist Volkskultur“, stellte er heraus. Es bedürfe starker Zünfte, die die lokale Fasnacht in allen ihren Facetten erhalten und pflegen. Als Anerkennung überreichte er Präsident Rudi I. und Caroline Schmälzle per Urkunde das IKE-Siegel.

Dass die Fasnacht im Mühlendorf gepflegt und für ihren Erhalt gesorgt wird, belegte gleich darauf die Minigarde der Ottenhöfener Knörpeli.

Unter dem Motto „Hier kommt die Maus“ strömten 36 Mininarren als Mäuse und Elefanten auf die Bühne und zeigten einen bunten Tanz. Den Kleinen folgten die Großen, „Schenkele hoch“ hieß es direkt hinterher. Es tanzte und wirbelte die ONB-Garde. Des Weiteren ließen die Mittlere Garde der Knörpeli mit ihren 21 Mädchen und die Präsidentengarde der Knörpeli mit 17 Tänzerinnen Schenkel und Garderöcke fliegen.

Widmeten sich „Till und Tilly Eulenspiegel“, Brigitte Dörflinger und Otto Schnurr mit Musiker Stefan Dörflinger, karikierend und mahnend politischem und gesellschaftlichem Geschehen, so präsentierten Egon Käshammer, Christian Kraus und Daniel Spinner beste Narretei. Zum einen in der musikalischen Parodie „Hello? It’s me“, zum anderen in ihrem Plausch über das Dorfgeschehen. Zur Baustelle am Hagenstein mit ihrer Ampel stellte Egon Käshammer fest: „Ich wollt eigentlich ons Eckle zum Skifahre, aber bis ich owe war, war de Lift schu zu.“ Und für einen Einkauf im Seebacher Markt riet Daniel Spinner: „Aber nimm liawer ä halber Dag Urlaub wege de Ompel am Hagestein.“

In zehn Jahren fertig

Beim Ottenhöfener Radweg zeigten sich die Drei sicher, dass der schon in den nächsten zehn Jahren fertig würde, und zum Windrad auf der Schwend kommentierten sie: „Der OB Bühler dreht am Rad, der hat wohl schu än Schatteschlag.“ Als Schudi-Agenten 77883 machte die AH-Gruppe des FCO einen närrischen Klamauk, das Beste von Wolfgang Petry spielte der Spielmannszug Ottenhöfen/Önsbach.

Nach der Pause blickte das Publikum auf das faszinierend neue Disney-Bühnenbild „Ottenhöfen – the Wald Länd“. Vor diesem vollzogen sich attraktive Tänze und tolle Komik beim Werbespot der NV Houmock Wagshurst. Das Komitee der Knörpeli trieb im Halblicht als Panzerknacker-Bande geheimen Schabernack auf der Bühne und sägte unter anderem ein Windrad ab. Der Schudistammtisch sang bekannte Fasnachtsschlager und nachdem schließlich das Männerballett mit Hobby Horsing über die Bühne galoppiert war, setzten die Waldulmer Rotwinschlotzer mit Guggemusik einen lautstarken Schlusspunkt unter die vielseitige Narretei.