Närrischer Abend

„Im Achertal isch halt noch alles in Ordnung!“ „Jo, von wege!“ Die Ottenhöfener Schudis deckten am Samstagabend in der Schwarzwaldstube in der Schudinacht schonungslos auf, was alles nicht in Ordnung ist. Da konnte der Karl (Johannes Bühler), der nach zehn Jahren just zur Fasnacht aus Amerika angereist war, um seiner Gemeinde einen Besuch abzustatten, nur staunen.

Weisheiten der Alten

Die zwei Alten auf der Bank (Yannick Angerer, Matthias Rohrer) und die Alte mit ihrem Rollator (Inge Decker) breiteten gefrustet aus, was alles nicht vorwärtsgeht oder im Argen liegt, angefangen vom Öffentlichen Personennahverkehr über den Radweg von Ottenhöfen nach Kappel, die Ampel auf der L86 und das Breitband in Ottenhöfen bis hin zu den geplanten Windrädern auf der Schwend. Da stimmte dann wieder die Feststellung des Karl aus Amerika: „Zehn Jahre bin ich jetzt schon fort, geändert hat sich nichts im Ort.“

Ganz andere Probleme nahmen die Schudis der Knörpeli aufs Korn. Da unterhielten sich zunächst zwei Mütter (Lena Koller, Megan Faißt) am Spielplatz über ihre Kinder und über die Sorge, einen Kuchen für einen Kindergeburtstag backen zu müssen. Ihr Gespräch machte umgehend klar, dass ihre Kinder hochbegabt sind und selbstverständlich zweisprachig aufwachsen. Ach, und der Kuchen für den Kindergeburtstag, den die eine backen sollte: Laktosefrei müsse er sein sowie glutenfrei und natürlich auch ohne Nüsse wegen der Allergie. „Na gut, da nehm ich doch einfach eine Karotte mit“,“ lautete die Quintessenz der so in der Bredouille steckenden Mutter. Das stand dann im starken Kontrast dazu, dass die Großmutter den Schnuller, der einem der Kinder beim Sandeln in den Sand gefallen war, mit Rossler desinfizierte.

„Ich war noch nie ‚obends­ um achte’ für so viel Geld so nüchtern“, lautete das Fazit von Schudi Florian Steimle, der für 120 Euro an einer Weinverkostung teilgenommen hatte. Mit Witz und Parodie breitete er vor dem Publikum aus, wie er eigentlich gar nie richtig zum Trinken gekommen sei, weil es mehr darum ging, den Wein in seiner Farbe zu sehen, ihn zu riechen und seine Aromen zu schmecken und ihn dann wieder auszuspucken statt ihn zu schlucken. Auch Dorfverkünder und weitere waren noch unterwegs.