In das mit Spannung erwartete Spiel starteten die Gäste stark, die defensive Abwehrausrichtung funktionierte und wurde mit Ballgewinnen belohnt, die man zu nutzen wusste. Beim 6:11 nach 19 Spielminuten hatte man sich bereits einen komfortablen Vorsprung erspielt. Einziger Wermutstropfen: die unnötig frühe zweite Zeitstrafe für Abwehrchef David Teufel. Die Abwesenheit des defensiven Koordinators und seines Konterparts Manuel Schnurr, der verletzt aussetzen musste, machte sich in den kommenden Minuten deutlich, in denen Meißenheim über den 11:11-Ausgleich (24.) gar die 16:15-Führung kurz vor der Halbzeit gelang. In die Pausen ging es mit 17:16.
Auch aus den Kabinen kamen die Gastgeber frischer - offensiv fand Altenheim in dieser Phase zu selten Antworten auf die HTV-Abwehr. So konnte Meißenheim bis zur 43. Spielminute den Vorsprung stetig erhöhen und schlussendlich auf 26:20 ausbauen. Das Spiel schien entschieden - nach einem 20:9-Lauf seit der höchsten Altenheimer Führung innerhalb von 24 gespielten Minuten wirkte der Wille der Gäste gebrochen, war die Hypothek für die Schlussphase der Partie doch schier unüberwindbar hoch. Doch ebenso wie die TuS-Fans auf der Tribüne nicht locker ließen, gab sich auch das Team der Aldner nicht auf: Drei Treffer des überragend treffsicheren Gerry Sutter, zwei Tore von Max Mattes und je ein Tor von Janis Waldmann und Hugo Hambrecht ließen die zahlreichen Zuschauer augenreibend zurück.
Beim Stand von 31:30 (55.) war das Spiel wieder offen, Altenheim im emotionalen Vorteil und die Atmosphäre elektrisiert. Die Hausherren hielten wütend dagegen und erhöhten den Vorsprung wieder auf 33:31 (58.). Erneut hätten die wenigsten Zuschauer wohl auf Altenheim gesetzt, doch Stefan Bayers Team kam abermals zurück, markierte durch Marius Heitz und Max Mattes den Ausgleich und sah sich einem engen Showdown entgegen. Meißenheim in Ballbesitz nach eigener Auszeit, noch 30 Sekunden zu spielen - nach Freiwurf parierte der in der Schlussphase überragende Gunther Zölle einen freien Wurf, der Ball prallte ab und wurde in den Gegenstoß geworfen, wo Florian Heidt ihn empfing und mit der Schlusssirene zum 33:34-Endstand verwertete. Alle Dämme in der Halle brachen; während die Meißenheimer Spieler fassungslos den Moment der Niederlage erleben mussten, jubelte das Aldner Team vor den mitgereisten TuS-Fans minutenlang.
Man hatte nicht nur den Sechs-Tore-Rückstand egalisiert und war durch Heidts Hand zum Derbysieger geworden, sondern konnte sich durch den emotionalen Auswärtssieg auch den vierten Tabellenrang zurückerobern und zudem Revanche für das Hinspiel nehmen. Nach der knappen Heimniederlage aus der Vorwoche gegen die SG Kenzingen/Herbolzheim war dieser Last-Second-Triumph umso wichtiger. Die geschlossene Teamleistung und der unbändige Wille, mit maximalem Einsatz und ohne aufzugeben auch nach hohem Rückstand noch zu gewinnen, gepaart mit der Ruhe der Schlussphase, ermöglichte den Sieg im Ried-Derby.
Nachdem ausgiebig gefeiert wurde, steht nun die Vorbereitung auf das vorletzte Heimspiel der Saison gegen den BSV Phoenix Sinzheim am Samstag, 29. März 2025 um 20:00 Uhr in der Herbert-Adam-Halle an. Auch dann muss Bayers Team wieder alles geben, um siegreich vom Platz gehen zu können.
Für den TuS in Meißenheim aktiv: Gunther Zölle, Lukas Schäfer - Gerry Sutter 15/5, David Teufel, Max Mattes 4, Florian Heidt 2, Oliver Gieringer, Marius Heitz 1, Tobias Biegert 4, Philip Kugler 1, Linus Adam 2, Vincent Funk, Hugo Hambrecht 2, Janis Waldmann 3