Raffinierte Arrangements mit einer einzigartigen Mischung aus melancholischen Klemzerklängen, gefühlvollen Passagen sowie energiegeladenen Melodien und Rhythmen voller Lebensfreude: Tovte begeisterte das Publikum im voll besetzten Kulturhaus. Die Zuhörer erlebten fast zwei Stunden lang eine Reise durch musikalische Traum-Landschaften, gespickt mit magischen Mythen. Im Vordergrund standen dabei zahlreiche, mitreißende Eigenkompositionen aus ihrem im November erschienen Album „Bukovina“, bei denen viele eigene Erlebnisse und Eindrücke einflossen. Tobias Gubesch, furios an der Klarinette, führte unterhaltsam durchs Programm und erzählte zum Beispiel über seine Rundreise durch Siebenbürgen, auf der Suche nach den Spuren seiner Großeltern, bei der einige Stücke entstanden sind.

Unverwechselbarer Stil

Die fünf Musiker aus Köln verbinden in ihrer Musik Einflüsse aus Jazz-Manouche, Ethno-Pop, Folk und Klassik und kreieren so ihren unverwechselbaren eigenen Stil. Direkt von der Straße weg wurde Tovte eingeladen, auf einer jüdischen Hochzeit in der Synagoge Köln zu spielen. Das war die Geburtsstunde der Band und ihre Initialzündung für eine Reise in die Welt des Klezmer. Ihr sehr umfangreiches Repertoire wurde inspiriert von Stars wie Giora Feidman und dem David-Orlowsky-Trio.

Das Ergebnis ist ein intensives musikalisches Erlebnis, bei dem sich die Leidenschaft und Spielfreude der Musiker schnell auf die Zuhörer überträgt, die in den Sog einer faszinierenden Mixtur aus emotionalen und lebendigen Passagen regelrecht hineingezogen werden.

Mehrere Zugaben

Kurzum: Eine beglückende Entdeckungsreise der musikalischen Art, denn Tovte erfindet eine traditionelle Musik wie die Klezmermusik ein stückweit neu. Immer neue Wendungen und Überraschungen geben ihrer Musik viel Frische.

Kein Wunder, dass das dankbare Publikum die fünf Musiker erst nach mehreren Zugaben wieder Richtung Heimat nach Köln ziehen ließ.