Das öffentliche Tagen der Zierolshofener Ortschaftsräte am Dienstag war sehr gut besucht. Ortsvorsteherin Annemarie Erhardt begrüßte die Anwesenden und Jagdpächter Ingo Fischer, dessen Meinung sie zum Thema „Einsatz von Stadtjägern" hören wollte.

Jagdpächter Ingo Fischer befürwortet es, dass deren Einsatz auch in Kehl eingeführt wird, denn er darf als Jäger in befriedeten Bezirken, zu denen der Friedhof ebenfalls zählt, nicht tätig werden. Vor einigen Jahren sei es noch möglich gewesen, beispielsweise Nutrias mittels Todfallen Herr zu werden, berichtete er. Das sei heute nicht mehr erlaubt.

Nutrias im Rinnbach

Allerdings war Fischer der Meinung, dass in Zierolshofen wohl kaum Stadtjäger eingesetzt werden. Es sei denn aufgrund der Nutrias im Rinnbach. Denn Fischer verfügt für Zierolshofen über eine befristete Sondergenehmigung zum Fang von Nutrias auf einem privaten Grundstück.

Stadtjäger hingegen absolvieren einen speziellen Lehrgang, in dem großer Wert auf Kommunikation und Prävention gelegt wird, um die Problematik zwischen Menschen und Tieren zu finden und aufzulösen, hieß es in der Sitzung. Stadtjäger sind nur für „jagdbares“ Wild zuständig, wie Fuchs, Marder, Nutrias. Die Fallen, die sie aufstellen, sind immer Lebendfallen. Wichtig ist, wer deren Hilfe in Anspruch nimmt, muss auch die Kosten dafür übernehmen.

Der Ortschaftsrat stimmte der Anhörung zu, bittet aber, darüber informiert zu werden, wenn ein Stadtjäger in Zierolshofen eingesetzt wird. Zudem soll der örtliche Jagdausübungsberechtigte (JAB) in solchen Fällen informiert werden, insbesondere, wenn gefangene Tiere wieder ausgesetzt werden, da er das Revier gut kennt und die möglichen Folgen besser einschätzen kann.

Erhardt gab bekannt, dass der Radweg zwischen Zierolshofen und Legelshurst immer noch auf Eis liege. Es wurden in dem betreffenden Waldstück verschiedene Spechtarten gesichtet sowie Fledermäuse und auch der Holzbock – der in der Forstwirtschaft allerdings als Schädling gilt. Die Artenschutzprüfung sei zwar abgeschlossen, aber es müsse alles noch zur unteren Naturschutzbehörde zur Kenntnisnahme weitergeleitet werden – "das kann dauern!", meinte sie.

Zum Neubaugebiet „Am Rinnbach“ wurde das Bodengutachten erstellt. Darin wird für jedes Baugrundstück eine Zisterne empfohlen. Sie dienen dazu, den zugeleiteten Niederschlag oder das Oberflächenwasser zu speichern, hieß es des Weiteren in der Zierolshofener Ratssitzung.

Eine positive Nachricht gab es bezüglich der Weiterführung des „Dorf-Lädles“. Rosa Ornek wird ab 1. Mai das Lädle in eigener Regie übernehmen. Um das Lädle auch weiterhin zu erhalten, bittet Ortsvorsteherin Erhardt um die Unterstützung der Bevölkerung durch regen Einkauf.

Aus dem Gemeindedienst ausgeschieden ist Karin Winterer, bisherige Stellvertreterin von Amtsdienerin Gabi Blum. "Sie war immer eine verlässliche Ansprechpartnerin, egal um welches Problem es ging. Und das Gute war, wenn von uns mal jemand nicht konnte, sprang Karins Ehemann Bernd ein", lobte Erhardt beim Abschied von Winterer.