Einmal im Jahr verwandelt sich der Marktplatz in eine große Parkfläche – die führenden Autohäuser der Region präsentieren während der Mobilitätstage der Mittelbadischen Presse vor der Friedenskirche ihre neuesten Modelle und Fahrzeugtrends. Während sich die Verkäufer der verschiedenen Autohäuser am recht grauen und zugigen Samstag fröstelnd unter einem schwarzen Pavillon versammelten, strahlten sie am Sonntag mit der Sonne um die Wette: Die Stadt war voll und das Interesse groß.

Die am meisten nachgefragte Antriebsart ist der Plug-in-Hybrid, sagt Cem Ceylan vom Offenburger Autohaus ahg: „Die Nachfrage nach E-Mobilität steigt, aber die Kunden möchten eine ‚Rückfallebene‘, damit sie im Ernstfall weiterkommen“, sagt er. Auch seien die Interessenten eher solche, die zuhause die Möglichkeit haben, das Auto zu laden. Reine E-Autos würden eher als Zweitwagen angeschafft. Viele schreckten noch vor einem Kauf zurück, da die Ladeinfrastruktur fehle. Der beliebteste Fahrzeugtyp sei nach wie vor das SUV – weniger wegen der Offroad-Eigenschaften, sondern wegen des komfortablen Platzangebots und dem bequemeren Einstieg. Es seien oft Senioren, die sich für einen SUV interessierten, so Ceylan.

Michael Schatz vom gleichnamigen Autohaus aus Sand hat vielleicht den klassischsten SUV auf dem Platz – einen großen Pick-up, styled by Azubis: Gemeinsam habe man überlegt, wie man das Auto „aufpimpen“ kann, mit Sonderlackierungen, einem anderen Kühlergrill, größeren Reifen und weiteren Details, erzählt er. Ausgeführt haben die Arbeiten die Azubis. Die erste Lehrlings-Sonderedition, die er auf den Hof gestellt hatte, ging innerhalb von Stunden weg. Die zweite wartet nun neben der Mutter Kinzig auf Käufer.

Während bei den Autos die E-Mobilität langsam in die Gänge kommt, gibt es bei den Fahrrädern kein anderes Thema mehr. Sowohl bei Fahrrad Rapp als auch bei Sago Bikes werden nur elektro-unterstützte Zweiräder gezeigt, die preislich auch mal an einen halben Kleinwagen heranreichen können. Auch die Ausstattungsliste wächst: Es gibt Räder mit ABS-System, Bikes mit einer auf das Gewicht des Fahrers einstellbaren Federung, mit einer Anschiebhilfe oder einer absenkbaren Sattelstütze, damit man besser mit dem Fuß auf den Boden kommt. „Die Möglichkeiten sind riesengroß“, sagt Michael Leidig von Fahrrad Rapp. „Doch je mehr Komfort, desto schwerer wird auch das Rad.“ Für seinen Chef Benjamin Rapp stellt dies aber nur ein Problem dar, wenn das E-Bike beispielsweise im Keller untergebracht wird: „Ich will das Bike ja fahren und nicht tragen“, sagt er.

Verkaufsschlager seien – analog zum Auto – die sogenannten SUV-Bikes: Trekkingräder mit breiten Mountainbike-Reifen, die sowohl für lange Touren als auch auf Wald- und Kieswegen geeignet sind.

Auch der ADFC und der städtische Radverkehrskoordinator Felix Rhein stehen auf dem Marktplatz. Sie machen vor allem Werbung für die Fahrrad- und E-Bike-Ausleihe an den neuen Mobilitätsstationen. „Das ist eine tolle Sache, aber noch erklärungsbedürftig“, so Felix Rhein.