Straßburg IG erneut nur Vizemeister
Im entscheidenden fünften Playoff-Finalspiel um die französische Meisterschaft verloren die Basketballer von Straßburg IG am Freitag in Chalon/Saône mit 65:74. SIG wurde damit zum fünften Mal in Folge nur Vizemeister, während die Gastgeber ausgelassen den Meistertitel feierten.
Trotzdem herrschte bei SIG keine Unzufriedenheit, denn Ende Oktober hatte Trainer Vincent Collet das Team auf dem letzten Platz übernommen und nach dem Erreichen der Playoffs eine historische Serie gespielt. SIG ist der erste Verein, der in der Geschichte der Pro A alle 13 möglichen Spiele in den Playoffs absolvierte und gerade in den letzten Begegnungen mit drei angeschlagenen und verletzten Spielern war das Team über seinem Limit.
Zudem weilte der 18-jährige Frank Ntilikina seit Dienstag in New York, wurde am Donnerstagnacht sensationell an achter Stelle von den New York Knicks gedraftet und mit einem Privatjet in der Nacht nach Chalon geflogen, wo er erst drei Stunden vor dem Spiel eintraf. Trotzdem zählte Ntilikina neben dem überragenden Lacombe, Leloup und Slaughter zu den besten Spielern im Team, während Walker erneut eine desaströse Leistung bot.
Vor knapp 5500 Zuschauern begann Straßburg stark und ließ sich nicht von der Kulisse einschüchtern. Lacombe und Jaiteh erzielten die 8:6-Führung, aber Chalon konterte mit einem 6:0-Run und ging mit einer knappen 19:18-Führung in den zweiten Abschnitt, wo beide Teams um jeden Meter Boden kämpften. Sy und Ntilikina brachten SIG wieder mit 28:30 (16.) in Front, doch die Gastgeber gingen nach einer intensiven ersten Halbzeit mit insgesamt 17 Führungswechseln mit einem knappen 34:32-Vorsprung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel konnte sich Straßburg nach Treffern von Slaughter und Lacombe erstmals mit einer 42:37-Führung (25.) absetzen. Beide Teams trafen nun verstärkt aus der Distanz und SIG rettete mit 47:46 einen denkbar knappen Vorsprung in den Schlussabschnitt, wo die Gastgeber nach zwei Dreiern von Nzeulie und Harris ihre Blockade lösten und SIG ein wenig die Orientierung verlor. Angetrieben von einem unglaublichen Publikum nutzte Chalon diese kurze Schwächephase von SIG gnadenlos aus und baute den Vorsprung auf 69:57 aus. Ntilikina und Leloup verkürzten nochmals für Straßburg, aber Chalon gab das Spiel nicht mehr aus der Hand und holte sich mit einem 74:65-Erfolg die Meisterschaft, die im Anschluss ausgelassen gefeiert wurde.
SIG: Lacombe (15), Leloup (12), Slaughter (11), Ntilikina (9), Jaiteh (8), Sy (5), Howard (3), Travis (2), Walker (0).