Das zuletzt mit neun Punkten aus drei Siegen in Serie aufgebaute Selbstvertrauen stürzte beim SC Lahr durch die ernüchternde 0:2-Heimniederlage am Samstag gegen den SC Durbachtal wieder in sich zusammen.

Von zentraler Bedeutung in diesem Ortenau-Derby war – und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison – ein verschwenderischer Umgang der Lahrer mit klaren Torchancen. Eine kleine Auswahl, allein aus der ersten Hälfte: Mick Keita scheiterte aus freier Position an Daniel Herr, dem Keeper des SC Durbachtal; ebenso erging es Konstantin Fries aus gut zehn Metern. Und Glück hatte der Aufsteiger aus dem Durbachtal, als die Querlatte die Funktion des Retters übernahm, und der Ball anschließend von der Linie geschlagen wurde.

Erste Chance, erstes Tor

Die Lahrer kontrollierten die Partie, während sich der Aufsteiger aufs Verteidigen beschränkte und lediglich auf Lahrer Fehler lauerte. Durbachtal, in der Vergangenheit schon siegreich in Lahr, überstand die Druckphase der Platzherren, befreite sich zunehmend und startete eigene, zaghafte Bemühungen Richtung Offensive. Und das auch noch erfolgreich: Marius Hauser nahm über Außen Fahrt auf, zog in Richtung Lahrer Grundlinie und bewies Übersicht bei der Rückgabe in den Rücken der Abwehr. Am Strafraum lauerte Marius Kern, der zum 0:1 (36.) traf.

Danach tat sich bis zur Pause nichts mehr, da der Aufsteiger wieder auf Defensive umschaltete und die Führung unbedingt in die Halbzeit mitnehmen wollte. „Durbachtal kommt einmal gefährlich vor das Tor und trifft sofort. Das darf nicht passieren, aber es war eine Erinnerung an allzu viele Spiele, die wir in jüngster Zeit so oder ähnlich erlebt haben“, sagte Lahrs Sportvorstand Petro Müller.

Effizienter SCD

Mit Beginn der zweiten Hälfte wechselte Lahrs Trainer Sascha Schröder, stellte seine Formation in Nuancen um und wollte durch mehr Kompaktheit den Druck erhöhen. Das gelang aber nur phasenweise, da die Hausherren sich gegen die tief stehende Mannschaft des SC Durbachtal schwer taten, Räume zu öffnen und Ideen zu entwickeln.

Die Begegnung nahm bei frostigen Bedingungen wenig Fahrt auf, weil der SCD auf mehrere Lahrer Ideen die prompte Antwort auf Lager hatte. Klare Chancen ergaben sich kaum noch, Lahr rannte – nur optisch überlegen – meist hinterher.

Fünf Minuten vor Schluss war Marius Hauser dann mit der zweiten klaren Chance der Durbachtaler zum 0:2 erfolgreich. Das war die Entscheidung. „Wir brauchen sechs Hundertprozentige, Durbachtal macht aus zwei Versuchen zwei Treffer. Das ist die Geschichte dieses Spiels, in Kurzfassung erzählt. Aus unserer Sicht war es ein massiver Rückschlag, weil die Gelegenheit verpasst wurde, sich von hinten heraus abzusetzen. Die anstehende Pause ist wie eine weitere Niederlage, denn so müssen wir jetzt 14 Tage warten, um wieder aktiv eingreifen zu können“, stellte Petro Müller mit einem Grummeln im Bauch fest.