Sensationeller Start in der heißen „Höhle der Junglöwen“: Mit einem 27:24 (18:9)-Sieg gegen den HC Oppenweiler/Backnang haben die Rhein-Neckar Löwen für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Denn der HCOB gilt als Meisterschaftsanwärter und will am Saisonende erneut die Aufstiegsrunde erreichen.

Tropische Temperaturen versetzten die mit 350 Zuschauern ausverkaufte Kronauer Trainingshalle in „Sauna-Atmosphäre“. Löwen-Rückkehrer Holger Löhr musste am Spieltag nochmals den Matchplan korrigieren, setze aber auf die genau richtigen Maßnahmen. „Wir wollten als Team auftreten, mit Mannschaftsgeist die große Herausforderung annehmen. Das ist uns gelungen“, erklärte der Drittligacoach, der einst selbst für die Löwen auf Torejagd ging. Der 54-Jährige mahnte aber gleichzeitig: „Wir sollten demütig bleiben. Wir haben zwei ungeplante Punkte eingefahren, die nächste Partie beim Aufsteiger Oftersheim/Schwetzingen wird aber völlig anders.“

In der ersten Halbzeit am Limit

Die Löwen waren gegen den HCOB am Limit und zelebrierten eine überragende erste Halbzeit. „So wie das Spiel lief, war der Halbzeitstand absolut verdient. Wir haben alles an Einsatz, Leidenschaft und Einstellung vermissen lassen. Die Löwen haben uns das 30 Minuten komplett vorgelebt“, analysierte HCOB-Trainer Stephan Just. Er bewertete das Aufbäumen seines Teams im zweiten Durchgang positiv. „Da kann ich meiner Mannschaft nichts absprechen, es wurde alles probiert. Das war wesentlich besser, als in der ersten Hälfte.“

Löhr war sehr zufrieden über den Auftritt seiner Jungs. „Das war schon sehr am Maximum, was die extrem junge Truppe in der ersten Halbzeit geboten hat.“ Dave Hörnig entpuppte sich als grandioser Rückhalt zwischen den Pfosten und vorne war insbesondere Lucas Pabst - er war mit acht Treffern bester Werfer - nicht zu bremsen. Aber es war ein gemeinschaftlicher Erfolg des gesamten Teams, das über 60 Minuten mit toller Körpersprache überzeugte, raffiniert immer wieder Nadelstiche setzte und bis zum Schluss höchst konzentriert agierte. Einziger Wehrmutstropfen an diesem Abend war die Fußverletzung von Niklas Michalski, der in der zweiten Hälfte mit schmerzverzehrtem Gesicht vom Feld musste.

HCOB kommt nochmals auf drei Tore ran

Der Löwen-Sieg wackelte zu diesem Zeitpunkt noch. Denn nach der klaren 18:9-Pausenführung und der Leistungssteigerung der Gäste nach dem Seitenwechsel kam der HCOB nochmals auf drei Tore heran. Tim Buck erzielte dreieinhalb Minuten vor dem Ende den 26:23-Anschlusstreffer und schürte die Hoffnungen bei Oppenweiler/Backnang, doch noch punkten zu können. Doch die Junglöwen zeigten trotz des noch jungen Alters viel Übersicht und Raffinesse. Zusätzlich ordnete Löhr mit der letzten Auszeit nochmals das Geschehen. Mit dem Treffer von Theo Sommer zum 27:23 war die Sache dann klar, ehe HCOB-Akteur Tim Goßner den Schlusspunkt zum 27:24 setzte.

RNL: Dave Hörnig, Maximilian Herb - Mark Hartmann, Lennart Karrenbauer (4), Cedric Mayer, Philipp Kunde, Theo Sommer (2), Elias Ciudad-Benitez (1), Niklas Michalski (3/2), Lucas Pabst (8), Matthis Krauth (3), Artur Usatiuc, Jan Kraft (3/2), Laurin Karrenbauer (3). Trainer: Holger Löhr.