Offenburg. Über das Jahr gesehen steht die Ortenauer Leichtathletik nicht so in den Schlagzeilen wie es Fußball oder Handball tun. Doch leistungsmäßig ist die Sportart hierzulande ganz oben anzusiedeln. Das zeigt der Blick in die zum Jahresende veröffentlichte Bestenliste des DLV. Dabei fehlten mit Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg), die wegen der Geburt von Sohn Marlon pausierte, sowie der verletzten Langstreckenläuferin Lisa Hahner (run2sky) zwei Athletinnen, die für Topplatzierungen Garant gewesen wären.
Matthias Bühler verpasste bei der EM in Zürich nur knapp den Endlauf, war mit 13,39 Sekunden allerdings die deutsche Nummer eins 2014. Zu internationalen Ehren kam auch Anna Hahner. Die Wahl-Gengenbacherin, die für den von ihrem Manager Thomas Dold ins Leben gerufenen Verein run2sky antritt, gewann den Marathon in Wien. Einen Start bei der EM in Zürich sagte sie dann aber ab. Anna Hahners Zeit von 2:26:44 Stunden erreichte im vergangenen Jahr jedenfalls keine andere Deutsche. Als Zweite im Halbmarathon gelang der 25-Jährigen eine weitere Topplatzierung in der Bestenliste.
Einstellig beendete auch Quentin Seigel (LG Offenburg) die Saison. Trotz einiger gesundheitlicher Probleme erreichte der Langhürdler in 51,05 Sekunden Rang neun, Trainingskollegin Judith Stadelbacher belegte bei den Frauen über 400 Meter Hürden in Bestzeit von 59,06 Sekunden Rang elf. Diese Zeit brachte ihr bei den U23-Juniorinnen sogar Platz sechs ein.
Nicht ganz zufrieden war Saskia Kossmann (LG Offenburg) mit ihrer Saison. Die Weitspringerin hatte viele Probleme mit dem Anlauf. Mit 6,10 Metern war sie in ihrer Altersklasse U20 aber immer noch sechstbeste Deutsche.
Eine starke Saison lieferte in der U18 Simon Bitterberg (LG Offenburg) ab. Auf Anhieb war die Umstellung vom Weitsprung auf den Dreisprung geglückt – 14,08 Meter waren Rang acht in der deutschen Spitze.
Wie Phönix aus der Asche tauchte Vereinskollegin Catalina Lausen in der Leichtathletik-Szene auf. Das sportliche Multitalent mit Wurzeln in Chile lief auf Anhieb in der U18 über 3000 Meter in 9:59,26 Minuten auf Rang zehn und ließ damit auch Valerie Moser (Running Team Ortenau) hinter sich. Die gleichfalls hochtalentierte Haslacherin schaffte dafür im 10-km-Straßenlauf in 37:59 Minuten Rang sechs. Stark war auch das Comeback von Simone Zimny. Die Stabhochspringerin von der LG Ortenau Nord erreichte nach einer mehrmonatigen Verletzungspause mit 3,72 Metern Rang fünf.
Eine Klasse für sich waren in der M15 Milo Skupin-Alfa und Raphael Thoma (beide ETSV Offenburg). Skupin-Alfa dominierte die 100 Meter und war in 10,90 Sekunden klar die Nummer eins. Vereinskollege Raphael Thoma hatte über 80 Meter Hürden in 10,68 Sekunden die Nase vorn und belegte zudem über 100 Meter in 11,32 Sekunden noch Rang zwei. Beide wurden zudem deutsche Meister und waren Teil der deutschen Rekord-Staffel des ETSV Offenburg (43,37), die ebenfalls zum deutschen Meistertitel sprinten konnte. Vereinskollege Cornelius Springmann stellte eine Altersstufe darunter seine Vielseitigkeit unter Beweis und belegte im Neunkampf mit 4909 Punkten Rang vier (die besten Platzierungen in der rechten Spalte).