55 Minuten hat beim TV Willstätt alles gepasst
„Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Der Punkt ist für uns ein Erfolg“, freute sich Willstätts Trainer Rudi Fritsch über das 24:24 (13:10) seines TV Willstätt am Samstag beim bis dahin dreimal siegreichen TSV Heiningen, obwohl die Regionalliga-Handballer aus der Ortenau bis neun Minuten vor Schluss beim Stand von 18:23 noch mit fünf Toren geführt hatten. „Es hat alles gepasst. Nur die letzten fünf Minuten nicht. Da waren wir nicht clever genug“, lautete das Fazit den 65 Jahre alten A-Trainers.
Rote Karte für Gomes
In der Schlussphase nach dem 18:23 (49.) des auf Rückraum-Mitte stark spielenden Joffrey Bonnemberger machte sich beim TVW allerdings auch der dünne Kader merkbar. Nicht nur dass Luca Karic, der kurzfristig nach Serbien musste, das ganze Spiel in der Abwehr fehlte, auch durch die harte Rote Karte für Bernardo Gomes (26.) fehlten Rudi Fritsch in der „Crunch Time“, in der die 400 Zuschauer in der gut gefüllten Voralbhalle in Heiningen ihr Team mächtig unterstützten, personelle Alternativen. Der portugiesische Kreisläufer hatte kurz vor der Pause Heiningens Felix Kohnle beim Gegenstoß per Foul gestoppt. „Eine Zeitstrafe hätte es auch getan“, meinte TVW-Coach Fritsch nach dem Spiel. Zudem kassierte Noah Streckhardt (56.) beim Stand von 21:23 eine Zwei-Minuten-Strafe.
So konnten die Willstätter den „Felix-Festspielen“ der Heininger in der Schlussphase nur begrenzt Einhaltz gebieten: Mittelmann Felix Weißer traf zum 19:23, der Halblinke Felix Kohnle zum 20:23 und zum 24:24 und Kreisläufer Felix Neudeck zum 21:23, 22:23 und 23:23. Immerhin setzte Linkshänder Lucas Limouzin mit der Gäste-Führung zum 23:24 (58.) auch ein Willstätter Ausrufezeichen in der turbulenten Schlussphase, sodass die Ortenauer wenigstens einen Punkt mit nach Hause nehmen konnten.
Duchene hält fünf 7-m
Zuvor hatte der TV Willstätt eine ganz souveräne Auswärtsvorstellung geliefert. Wie schon beim 30:26-Heimsieg in der Vorwoche gegen die HSG Ostfildern zeigte sich die Willstätter 6:0-Abwehr stabil und engagiert und Torwart Maxime Duchene machte seinen Kasten dicht. Fünf von sieben Siebenmetern und viele freie Bälle insbesondere von Außen entschärfte der Franzose. „Er hat sensationell gehalten“, lautete das Urteil von Rudi Fritsch, dessen Mannschaft ab dem 7:8 (15.) durch Bonnemberger nicht mehr in Rückstand geriet, sondern nur zweimal beim 15:15 (35.) und 23:23 (58.) den Ausgleich hinnehmen musste.
Freitag kommt Albstadt
Außerdem spielte der TVW-Angriff mit Limouzin im rechten Rückraum, Bonnemberger und Streckhardt im Wechsel auf Halblinks und in der Mitte die Heininger 3:2:1-Abwehr geschickt aus und Rechtsaußen Illia Hreblev war ein sicherer Vollstrecker – nicht nur vom Siebenmeterpunkt. Schade, dass die Angriffs-Variante mit zwei Kreisläufern durch die frühe Disqualifikation für Gomes nach dem Wechsel nicht mehr möglich war.
„Das Unentschieden geht in Ordnung“, wollte Rudi Fritsch nicht vergebenen Chancen nachtrauern und freut sich auf ein „interessantes“ Spiel am Freitag, 20 Uhr, in der Hanauerlandhalle gegen die einen Punkt bessere HSG Albstadt (4./6:2 Punkte), die am Wochenende den TuS Schutterwald knapp mit 35:34 zu Hause besiegte.
Heiningen - Willstätt: 24:24 (10:13)
TSV Heiningen: Kabak, Weinbuch; F. Kohnle 6, Weißer 5, Fink 3, F. Neudeck 3, Dürner 2, Krempl 2, Zöller 2, Mattes 1, Braun, Demsky, Talha-Emre , N. Kohnle, T. Neudeck
TV Willstätt: Duchene, Mali; Hreblev 9, Dodig 4, Bonnemberger 3, Bernardo Gomes 3, Limouzin 3, Streckhardt 1, Wastl 1, Alkic, Huber, Mantwill
Schiedsrichter: Henrik Rösch/Dennis Tontsch (Heilbronn/Oedheim) – Zuschauer: 400.
Siebenmeter: 7/2 (Fink/2, Weißer, Dürner, F. Kohnle verwerfen) – 5/5
Zeitstrafen: Vier Minuten für Heiningen (T. Neudeck, Braun) – acht Minuten für Willstätt (Limpuzin, Gomes, Streckhardt/2)
Disqualifikation: Gomes (25:16/Willstätt)