1,8 Millionen Euro für Robotik-Forschung

Die Hochschule Offenburg setzt nach eigenen Angaben ihren erfolgreichen Ausbau der Forschungsfelder Künstliche Intelligenz und Robotik fort. Mit der neuen Stiftungsprofessur „Angewandte Künstliche Intelligenz in der humanoiden Robotik“ stärke die Hochschule ihre angewandte Forschung in diesen Schlüsselbereichen, heißt es in einer Mitteilung. Ermöglicht werde die Professur durch die Carl-Zeiss-Stiftung, die sie über eine Laufzeit von fünf Jahren mit insgesamt rund 1,8 Millionen Euro fördert.

Bereits in den vergangenen Jahren habe die Hochschule ihre Forschungsaktivitäten in diesem Bereich durch zwei Stiftungsprofessuren ausbauen können: Die Stiftungsprofessur „Analytics und Data Science“ der Markant AG und die WVIB-Stiftungsprofessur „Kobotik und soziotechnologische Systeme“ haben laut Mitteilung wesentlich dazu beigetragen, die Kompetenz in den Bereichen KI, Robotik und Data Science zu stärken.

Mit der neuen Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur geht die Hochschule den nächsten Schritt, um die angewandte Forschung in KI und Robotik und den Transfer mit Unternehmen weiter auszubauen. „Die Gründung der Institute IMLA (Institute for Machine Learning and Analytics), WLRI (Work-Life Robotics Institute) und IBMS (Institute for Advanced Biomechanics and Motion Studies) sowie die herausragenden Erfolge der humanoiden Roboter des Teams Sweaty und der simulierten Roboter von Team Magma im RoboCup unterstreichen die Dynamik und Innovationskraft der Hochschule in diesen Zukunftsfeldern“, heißt es in der Mitteilung. Die Stellenausschreibung werde vorbereitet.

Natürliche Interaktion

Der Forschungsschwerpunkt der Professur liegt auf der Anwendung von KI-Methoden in humanoiden Robotersystemen. Mit Reinforcement-Learning (KI lernt durch Ausprobieren mit Rückmeldung) und Sim-to-Real-Methoden (KI arbeitet erst in der Simulation, dann in realen Situationen) sollen die Roboter an die autonome Ausführung spezifischer Aufgaben angepasst und mit Sprachmodellen zur natürlichen Interaktion mit Menschen befähigt werden. Dies sei die Grundlage für die Lösung vielfältiger Automatisierungsherausforderungen in der Industrie sowie den Einsatz von robotischen Assistenzsystemen im Gesundheits- und Pflegebereich, sprich die Teilnahme von physischen und mit KI ausgestatteten Robotern am Alltagsleben.

„Die Professur stärkt den Forschungsschwerpunkt ‚Sichere, autonome und KI-basierte Systeme‘ der Hochschule Offenburg. Bereits vorhandene Arbeiten auf dem Gebiet der Hardware und Simulation humanoider Roboter können aufgegriffen und synergetisch verknüpft werden“, erklärtr Rektor Stephan Trahasch bei der Übergabe des Förderbescheids. „Sowohl die KI als auch die Robotik sind für Unternehmen und Gesellschaft sehr wichtig, und in beiden erreichen wir ein Niveau, das weit über die Region anerkannt ist.“