Wenn Platzmangel für einen gemischten Chor zum Problem wird, spricht das für ein zahlenmäßig starkes Ensemble – wie beim Rock-Pop-Chor Gesangverein Liederkranz 1872 in Waltersweier. Meist ist das Foyer der Freihofhalle Treffpunkt für die Gesangsproben, doch bei bis zu 58 teilnehmenden aktiven Sängern und einem wegen einer anderen Foyernutzung erforderlichen Ausweichen in den Von-Dürfeld-Saal im Rathaus wird es im wahrsten Wortsinn „eng“.

So war es bei der Hauptversammlung zu hören, doch der Stolz über die positive Entwicklung überwiegt und sorgt für einen ungetrübten Blick nach vorn und Wege, sporadische Umzüge auszuloten. „Wir möchten uns weiterentwickeln und fordern“, so Bernhard Heffner, Vorstand Chor/Koordination auch zur altersbedingten Mischung, bei der er keine negative Einstellung feststellen kann. Was auch für die Geschlechteranteile gilt, wenn auch neue Männerstimmen die herrschende Damendominanz nicht gefährden könnten.

Fühlen sich wohl

Alle geben ihr Bestes, bringen sich ein und die fünf im Vereinsjahr 2024 absolvierten Auftritte zeigten, dass der Chor ankommt und auch dank seines Repertoires neue Freunde gewinnt. Die sich, wie es Aktive bereits praktizieren, auch bei Stimmbildungsseminaren weiter verbessern. „Es läuft wunderbar, wir kommen super voran“, so Chorleiter Martin Drews zu seinen Aktiven, unter denen Frauen und Männer singen, die für „alle Stimmen“ sorgen, neu hinzugestoßen sind – „und sich wohlfühlen“.

Beim Jahreskonzert „Völlig losgelöst“ mit dem ersten Offenburger Akkordeonorchester und dem Tanzsportclub „Schwarz-Weiß“ wurde bewiesen, dass man nicht nur bei Gottesdiensten, am Volkstrauertag und dem Seniorentag vor Weihnachten oder bei den leider selten gewordenen Auftritten im benachbarten Schaeffersheim mit Musik Herzen berührt. Dass die Kameradschaft einen ebenso hohen Stellenwert besitzt, wird bei gemeinsamen Unternehmungen außerhalb der Proben und Auftritte bewiesen. Wie auch bei der Bewirtung bei den Hocks an der Halle, die auch der Kasse willkommen sind, wie dem Bericht von Edeltraud Müller zu entnehmen war.

Doch neben der Nachwuchsgewinnung auch finanziell Vorsorge zu treffen, sieht der Vorstand als Aufgabe und hat der Versammlung deshalb eine Erhöhung des Aktiven-Beitrages von aktuell 48 Euro auf künftig 60 Euro pro Jahr vorgeschlagen. Nach reger Diskussion, an deren Ende man sich mehrheitlich anschloss, war man einhellig der Meinung, dass die Erhöhung zu rechtfertigen ist. Der Beitrag für die aktuell 49 passiven Mitglieder bleibt unberührt.

Und schon laufen die Planungen für den in eigener Regie organisierten Dorfhock am 27. Juni an der Halle. Zuvor gestaltet der Rock-Pop-Chor den Gottesdienst zum Patrozinium mit. Darunter auch Elisabeth Bohner, Roland Fink, Rudi Gebhard und Silvia Siefert, die für fleißigen Probenbesuch 2024 geehrt wurden. Blieben noch Ehrungen und Ernennungen zum Ehrenmitglied, wer das 70. Lebensjahr vollendet und mehr als 20 Jahre dem Verein angehört. Dies waren Amand Maier, Otmar Kaufmann, Helmut Sauer und Wolfgang Möschle.

Von Herbert Gabriel