Beim Altenheimer Adventsmarkt wärmt sie die Besucher von innen und auch beim Neujahrsempfang der Gemeinde war sie Thema: die „Aldener Bollesupp“. Die 20 Ichenheimer Landfrauen wollten erfahren, wie sie gemacht wird und waren am Mittwochabend zu Gast beim Altenheimer Hausfrauenbund in der Altenheimer Schule. Mit großem Eifer und viel Vergnügen wurde gemeinsam gekocht und gegessen.
„Seit einem Jahr haben es sich die im Hausfrauenbund organisierten Altenheimer Hausfrauen zur Aufgabe gemacht, alte Rezepte wieder „aufblühen“ zu lassen“, erläuterte die Vorsitzende des Hausfrauenbundes. Die traditionellen Rezepte, die nur mit etwas Glück noch in über 100 Jahre alten Kochbüchern zu finden sind, sollen so vor dem Vergessen bewahrt werden: Silbertorte zum Beispiel oder eben die „Aldener Bollesupp“. Die Kochabende sind für alle Interessierten offen, eine Anmeldung ist erforderlich.
Der Ursprung
„Das Rezept für die Bollesupp hat mir einst Lore Wurth aus Altenheim verraten“, erzählt Sieglinde Hansert. An diesem Abend wird sie unter anderem von ihrer Stellvertreterin Hedwig Fischer unterstützt. Die Vorsitzende der Ichenheimer Landfrauen, Gerda Roth, sagt: „Wir gehören doch zusammen in Neuried“. Nach Corona sollen die gemeinsamen Aktivitäten wieder neu belebt werden.
Und das Interesse an dem gemeinsamen Kochen war groß, neben vielen erfahrenen Köchinnen waren auch junge Frauen mit dabei. Alle waren neugierig, was das Geheimnis hinter dieser beliebten Suppe ist. Sieglinde Hansert, die für den Hausfrauenbund häufiger solche Kochabende auch mit Männern oder den elsässischen Gästen aus Plobsheim durchführt, hatte alles vorbereitet: Zutaten eingekauft, Töpfe, Messer und Geschirr mitgebracht, das Rezept sehr übersichtlich auf dickem DIN A 4-Papier an alle verteilt und auch schon einmal die Markknochen, die eineinhalb Stunden für die Brühe kochen müssen, zu Hause in Schnellkochtöpfen erhitzt. Und immer wieder berichtete sie zwischendurch über ihre Erfahrungen bei der Zubereitung, zum Beispiel, dass das Schweinehackfleisch („bitte kein Rindfleisch nehmen“) vor der Verarbeitung zwei oder sogar dreimal durch den Fleischwolf gedreht werden müsse oder dass die Zugabe von Thymian eine wichtige Zutat für die Bollen ist und noch vieles mehr.
Vier Kochinseln
Die Teilnehmerinnen verteilten sich auf die vier Kochinseln und los ging es, bis die Bollen von Hand gedreht wurden. Dabei ging es fröhlich zu – und als die Bollen fertig waren, gab es erst einmal ein Gläschen Sekt für alle. Und natürlich wurde die fertige „Bollesupp“ auch gemeinsam gegessen und viele Gespräche rund um Kochrezepte geführt. Dabei war zu hören, dass einige der Ichenheimer Landfrauen durch ihre Heirat in den Neurieder Ortsteil gekommen sind und ursprünglich aus anderen Dörfern im Ried oder dem Kinzigtal stammen – und einige von ihnen erzählten von typischen, besonderen Gerichten aus ihrem Heimatdorf. Die Reste der Bollesupp wurde den Teilnehmerinnen in vorbereiteten Gläsern mit nach Hause gegeben. Vorher wurde aber die Schulküche wieder blitzeblank geputzt. Gerda Roth schenkte Sieglinde Hansert und Hedwig Fischer zum Dank je ein Glas Honig.