

Mit bunten Segensbändchen machten sich die Sternsinger der Heimschule Lender auf den Weg zu den Klassenzimmern, um ihre Mitschüler zum Einsatz für Kinderrechte zu motivieren.©Roland Spether
Dass alle Kinder auf der Welt „Königskinder“ sind, wichtige Rechte haben und ein menschenwürdiges Leben verdienen, muss den Erwachsenen dank der Sternsingeraktion in den Gemeinden der hiesigen Seelsorgeeinheiten während des Jahreswechsels und der Dreikönigszeit sehr zu Herzen gegangen sein.
Rund 400 Kinder
Denn die „Karawane“ von etwa 400 Kindern und Jugendlichen in Gewändern orientalischer Könige war nur nicht nur sehr erfolgreich von Haus zu Haus unterwegs, um Geld für die armen „Königskinder“ zu sammeln. Die Sternsinger zwischen Lauf, Sasbach und Wagshurst, Seebach, Achern und Renchen hatten mit stolzen 91.245,56 Euro das beste Ergebnis der letzten Jahre erzielt. Hinzu kamen noch einige Nachzügler-Spenden auf die Konten der Pfarreien sowie das Sternsingen der Heimschule Lender von Klassenzimmer zu Klassenzimmer, so dass der Spendenbarometer sogar in Richtung 95.000 Euro klettert.
Für die Sternsingeraktion in der Seelsorgeeinheit Achern koordinierte Gemeindeassistentin Annika Lust die Aktion mit den Verantwortlichen in den acht Pfarreien. Trotz Wind und Wetter lief alles bestens, weit über 100 Kinder und Jugendliche nahmen sich in den Weihnachtsferien Zeit und beteiligten sich an der weltweit größten Solidaritätsaktion für Kinder. Die „Acherner Könige“ hatten folgende Spenden in ihren Sammelbüchsen: Achern (5.863,06 Euro), Fautenbach (4.592,23 Euro), Mösbach (2.979,53 Euro), Oberachern (6.625,78 Euro), Gamshurst (3.194,08 Euro), Großweier (3.133,22 Euro) und Wagshurst (3.700,00 Euro).
Die Spenden aus Großweier, Gamshurst, Önsbach und Wagshurst erhält traditionell Schwester Damiana für das Sonderschulzentrum „Fe y Alegria 42“ für Kinder mit Behinderung in Chimbote/Peru.
Offene Herzen und Hände fanden auch die Sternsinger in der Seelsorgeeinheit Lauf-Sasbachtal vor. In Sasbach waren 7.727,52 Euro in den Büchsen, in Sasbachried 271,02 Euro, in Obersasbach 5.369,47 Euro, in Lauf 6.463,22 Euro und in Sasbachwalden 3.627,49 Euro. Auch die „Königskinder“ aus Seebach, Ottenhöfen, Kappelrodeck und Waldulm waren fleißig unterwegs und sammelten 20.529,52 Euro, auch in Renchen, Erlach und Ulm gab es mit 11.115,00 Euro ein sehr gutes Ergebnis. In der Summe lag das Ergebnis deutlich über der Vor-Coronazeit (80.000 Euro).
Millionen Kinder in Not
„Erhebt eure Stimme! – Sternsingen für Kinderrechte“ lautet in diesem Jahr das Motto der bundesweiten Aktion, an der sich seit Jahrzehnten alle Pfarreien der hiesigen Region mit ein sehr großen Zahl an Kindern und jugendlichen Betreuern beteiligen. Diese gingen in den vergangenen Tagen überzeugt und begeistert auf die Straße, denn noch immer ist die Not von Millionen von Kindern groß: 250 Millionen von ihnen, vor allem Mädchen, können nicht zur Schule; 160 Millionen Kinder müssen arbeiten und viele unter Zwang und Ausbeutung.
Deshalb thematisierten die Verantwortlichen vom Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ die Kinderrechte, die vor 35 Jahren von den Vereinten Nationen definiert wurden, doch in vielen Ländern des globalen Südens nur auf dem Papier stehen und in der Lebenswirklichkeit von Kindern nicht oder kaum vorkommen. Dabei geht es um den Schutz und die Würde von Kindern, das Recht auf Bildung und Ausbildung, die Beteiligung am gesellschaftlichen Leben und eine hoffnungsvolle Zukunft.