Grünes Licht gab der Rheinauer Gemeinderat am Mittwoch für die Fortschreibung des Einzelhandelskonzeptes. Wie Bauamtsleiterin Julia Hangs erklärte, soll mit der Fortschreibung die Konzeption aus dem Jahr 2015 an die zwischenzeitlich eingetretenen Veränderungen der örtlichen und überörtlichen Rahmenbedingungen angepasst werden.
Anlass für den Auftrag an die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA) waren die vom Regierungspräsidium Freiburg im Rahmen der Trägerbeteiligung für den Bebauungsplan Salmenkopf-Glockenloch geäußerten Bedenken. Wegen der direkten Nähe zum Gebiet Salmenkopf-Glockenloch und des bereits vorhandenen Einzelhandelsbestands wird der Ausschluss von zentrenrelevantem Einzelhandel für unbedingt erforderlich gehalten.
Lenkender Eingriff
Das Standortkonzept dient als Grundlage für die räumliche Steuerung der Einzelhandelsentwicklung. Bisher weist dieses für das Stadtzentrum in Freistett einen zentralen Versorgungsbereich aus. Es wird empfohlen, dieses als lebendigen Lebens- und Wirtschaftsraum mit konsequenter Lenkung, städtebaulichen Maßnahmen und qualitativen Verbesserungen zu sichern und zu stärken.
Zusätzlich wird im Rahmen der Fortschreibung in Linx ein Nahversorgungsstandort (Penny-Markt) sowie ein Ergänzungsstandort für großflächige Einzelhandelsbetriebe mit nicht zentrenrelevanten Sortimenten im Bereich L87 West festgelegt. Für den Einkaufsstandort Am Glockenloch wird empfohlen, das Gewerbegebiet L87 West einzubeziehen, um Raum für weitere mittel- bis großformatige Anbieter wie Kleinmöbel-, Bau-, Heimwerker- und Zoofachmärkte zu schaffen.
Gleichzeitig ist die Ansiedlung von Betrieben mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Kernsortimenten künftig auszuschließen, um den zentralen Versorgungsbereich nicht zu beeinträchtigen, so die Marktforscher. Die Standortempfehlungen sind in Baurecht umzusetzen. Dies betrifft konkret den Bebauungsplan L 87 West, der möglichst zeitnah angepasst werden sollte.
Horst Siehl (SPD/WfR/Grüne) befürwortete die Maßnahme und regte eine Konzeptentwicklung für Freistett an, sonst gingen dort bald die Lichter aus.
Ähnlich bewerteten Stefan Seifried (IG Rheinau) und Thomas Kinzinger (AfD) die Situation. Letzterer äußerte einen vorsichtigen Wunsch nach einem Café, dem nicht widersprochen wurde.