Die dritte Auflage der neu begründeten Tradition des Maibaumstellens verzeichnete einen weiteren Besucherrekord auf dem Rathausplatz. Aus allen Teilen Berghauptens waren die rund 700 Maibaumbegeisterten am Mittwochabend in die Dorfmitte geströmt.
Viele hatten sich schon pünktlich zur Festeröffnung um 17 Uhr gute Sichtplätze gesichert. Und bis zur erstmaligen Wahl von Hannah Brüderle als Maibaumkönigin um 19 Uhr (wir berichteten) war nach nochmaliger Platzmöblierung der gesamte Dorfplatz rund um den mittlerweile aufgestellten Maibaum dicht bevölkert. Diesen hatte Wilhelm Silberer in Berghauptens Wäldern ausgesucht und zusammen mit Tobias Göppert („Walderbur“) gefällt.
Im Obertal entastet
Auf dem Hof im Obertal wurde der Nadelbaum entastet, geschält und für die Präsentation im Dorfzentrum auch umkränzt und festlich geschmückt. Hauptorganisator Harald Grim und seine „Wellenbiker“ hatten fleißig mitgewerkelt. Am Mittwochabend startete um 18 Uhr das mit Spannung erwartete Baumspektakel. Über 25 kräftige Männer und eine junge Frau hatten den über 20 Meter langen „Maien“ geschultert und marschierten dicht an dicht zu den rhythmischen Klängen des Blasorchesters Berghaupten aus der Lindenstraße Richtung Rathaus. Dort wartete schon die Verankerungstruppe „Krummer Balken“, um mit kräftigen Hammerschlägen den mächtigen Stamm nach und nach sicher in den vorgesehenen Stammschacht zu versenken.
Und frei nach dem Wahlspruch „Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der das regelt“, leitete Zimmerermeister Tobias Bastian umsichtig das Maibaumprojekt. Die Sicherungsseile mussten gespannt, die regelmäßige Umsetzung der Stützstangen umsichtig und passgenau vorgenommen werden. Bis aber der mächtige Maien mit seinem weiten Kranz in der Vertikalen stand, waren etliche Erholungspausen notwendig. Diese belebte Dirigent Ralf Breßlein und sein Blasorchester Berghaupten mit flotten und fröhlichen Weisen, unter anderem auch mit dem Petersburger Marsch. Trotz der Erholungsphasen stand der Baum aber weitgehend vertikal, so dass Bürgermeister Philipp Clever die Leiter erklimmen und das Wappen Berghauptens anschrauben konnte. Die Anbringung der Zunftschilder besorgten Vertreter der Handwerker.
Die Versorgung der riesigen Menschenmenge mit Getränken und Nahrhaftem war Sache der Breighofmannschaft, der Wellenbiker und des Schlosskellers. Wie Harald Grim betont, wird der Reinerlös aus dem Getränkeverkauf wie schon im vergangenen Jahr einer sozialen Einrichtung gespendet.
Der Hauptorganisator des Maibaumspektakels zeigte sich überaus begeistert, dass die Einheimischen aus allen Ortsteilen von der Heiligen Reute bis zur Lindenstraße die immer noch neue und jetzt aktuell um die Maibaumkönigin erweiterte Traditionsbegründung so freudig angenommen haben.
Viele Unterstützer
Besonders dankbar ist er Sascha Bauer von der Zimmerei Benz und Zimmerermeister Tobias Bastian für die fachmännische Begleitung sowie die Unterstützung durch viele weitere örtliche Betriebe. Ein Sondererlös in Höhe von 1400 Euro erbrachte die Versteigerung des Maibaums. Dieser geht nun Ende des Monats in den Besitz von Sandra Petrany über.