Es hätte ein fußballerisches Glanzlicht werden sollen, doch das für den 12. Juni angesetzte U16-Länderspiel im Kehler Rheinstadion zwischen Deutschland und Marokko wurde abgesagt. Am Spielfeld lag es nicht, denn das wurde in einen hervorragenden Zustand gebracht. So die Stadtverwaltung in ihrer Pressemitteilung.
Besondere Aufgabe
Die Pflege eines Sportrasens – besonders auf Länderspielniveau – ist eine herausfordernde Aufgabe. Er soll eben, strapazierfähig und gleichmäßig sein, Wasser muss bei Regen gut abfließen können, die Verletzungsgefahr muss möglichst gering sein und die Optik sollte auch stimmen. Für die Pflege der insgesamt 25 Sportplätze in Kehl, die allesamt der Stadt gehören, ist der Betriebshof zuständig. Erst kürzlich haben Mitarbeiter 50 Tonnen Sand auf der Spielstätte des Kehler FV verteilt, um Unebenheiten zu beseitigen und die sogenannte Scherfestigkeit zu verbessern. Je höher die Scherfestigkeit, desto weniger entstehen Löcher und umso geringer ist die Verletzungsgefahr, wenn die Spielerinnen und Spieler zur Grätsche ansetzen. Zum Einsatz kam dabei ein Sandstreuer, der von einem Traktor gezogen wurde.
„Die Pflege besteht aus Regeneration, Renovation und Rekonstruktion“, erklärt Frank Wagner vom städtischen Grünflächenmanagement. Bis zu dreimal wöchentlich muss ein Sportrasen zur Regeneration gemäht, täglich bewässert und regelmäßig gedüngt werden. Schäden werden punktuell ausgebessert, damit die Qualität des Rasens erhalten bleibt. Nach der Saison oder nach hohen Belastungen wird die Spielfläche renoviert. Dabei wird die Struktur und Ebenheit wiederhergestellt. Bei Profivereinen wird diese Maßnahme auch mehrmals in einer Spielzeit vorgenommen. Vor allem Rasenfilz und totes Material werden entfernt, die Wasser- und Luftzufuhr verbessert sowie neues Saatgut aufgebracht. Eine Rekonstruktion hingegen bedeutet einen kompletten Neuaufbau des Platzes – vom Unterbau bis zur Rasennarbe.
Mit Blick auf das abgesagte Länderspiel wurde der Rasen im Rheinstadion in einen tadellosen Zustand gebracht. Bei einer gemeinsamen Begehung mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes wurden lediglich kleinere Mängel festgestellt, die allesamt behoben wurden. Frank Wagner zeigte sich stolz auf das Ergebnis: „Ich bin wirklich sehr zufrieden“, freute sich der Leiter des städtischen Grünflächenmanagements. Auch wenn die Begegnung nicht stattfand, konnte der Kehler FV sein letztes Saisonspiel auf einem Rasen bestreiten, der höchsten Anforderungen genügt.