Beteiligte einigen sich

Das Wasser- und Abwasserprojekt im Emmersbach kann fortgesetzt werden. Wie die Gemeinden Biberach und Seelbach informieren, haben nach intensiven Beratungen und Abstimmungen in den vergangenen Wochen beide Gemeinderäte die zentralen Beschlüsse für das Projekt gefasst. Auch die Abwassergemeinschaft habe nun ihre Zustimmung zum Projekt gegeben. Um deren zusätzliche finanzielle Beteiligung am Bauabschnitt 1 hatte es in der vergangenen Gemeinderatssitzung am 20. Januar in Biberach größere Diskussionen gegeben.

Die betroffenen Grundstückeigentümer standen den von Biberach geforderten 150.000 Euro zunächst ablehnend gegenüber. Diese Eigenbeteiligung hatte allerdings Biberach angesichts klammer Gemeindefinanzen zur Bedingung für einen Fortgang der Pläne gemacht.

Inzwischen haben beide Beteiligten dem Projekt zugestimmt. Seelbach ist beteiligt, da zwei Anwesen im Emmersbach auf Seelbacher Gemarkung liegen. Zudem möchte Seelbach die Chance nutzen, auch Häuser in Schönberg an die geplanten Wasser- und Abwasserleitungen anzuschließen.

Mittlerweile hat auch die AWG Emmersbach dem Projekt zugestimmt. „Damit ist die Grundlage geschaffen, um das Projekt weiterzuführen und die erforderlichen Fördermittel zu beantragen“, schreibt Biberachs Bürgermeister Jonas Breig in einer Mitteilung.

Das weitere Vorgehen wurde bereits mit dem Landratsamt Ortenaukreis abgestimmt. In Kürze wird der Förderantrag für das Projekt finalisiert und beim Regierungspräsidium Freiburg eingereicht. Eine Bewilligung der Fördermittel ist entscheidend, da das Projekt ohne diese Unterstützung für alle Beteiligten nicht realisierbar wäre, schreibt Biberachs Bürgermeister.

Die Bürgermeister beider Gemeinden betonen, dass das Projekt in den letzten Jahren viel Engagement, Geduld und intensive Abstimmungsprozesse von allen Beteiligten erfordert hat, insbesondere auf Grund der Vielzahl an Projektpartnern, Förderfristen und personellen Veränderungen. So soll der Trassenbau auch für die Versorgung mit Breitband genutzt werden, und auch die Stromkabel sollen unter die Erde. Ein zentraler Baustein zur Umsetzung des Projekts ist die Eigenleistung der AWG Emmersbach, sowohl in Form von zahlreichen Arbeitsstunden als auch monetär. Ohne diese Eigenleistung wäre das Projekt nicht umsetzbar.

„Klare Grundlage“

Biberachs Bürgermeister Jonas Breig (Biberach) erklärt: „Es ist gut, dass wir jetzt eine klare Grundlage für die Umsetzung des Projekts haben. Die vergangenen Monate waren für alle Beteiligten nicht einfach. Ich bin dankbar, dass wir einen Konsens haben. Nun braucht es für die Umsetzung unbedingt grünes Licht vom Regierungspräsidium.“

Bürgermeister Michael Moser (Seelbach) ergänzt: „Solche Infrastrukturprojekte sind nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, aber sie sind essenziell für eine zukunftssichere Versorgung. Sie sind oft mit hohen Kosten verbunden, was ihre Umsetzung nicht immer populär macht. Umso mehr freut es mich, dass sowohl unser Gemeinderat als auch die Verwaltung von Anfang an hinter diesem Projekt stehen und damit ein wichtiges Zeichen setzen.

Gleichzeitig verdienen die langjährigen Bemühungen der AWG sowie die Federführung der Gemeinde Biberach große Anerkennung. Diese Zusammenarbeit war und bleibt entscheidend für den Erfolg des Projekts. Ich bin überzeugt, dass wir mit den nun getroffenen Entscheidung den richtigen Weg eingeschlagen haben – und jetzt muss der Blick nach vorne gerichtet sein“, betont Seelbachs Bürgermeister

Weichen gestellt

Mit den nun gefassten Beschlüssen sind die Weichen für die Umsetzung des Projekts gestellt. Die kommenden Monate erfordern weiterhin eine enge Abstimmung zwischen der AWG, den Gemeinden und den Fachbehörden. Beide Gemeinden sind aber laut Mitteilung „zuversichtlich, dass die Aufgaben gemeinsam bewältigt werden können und ein wichtiger Beitrag für eine zukunftsfähige Infrastruktur geleistet wird“.

Die Gesamtkosten für den Anschluss des Emmersbach-Tals an die öffentliche Wasser- und Abwasserversorgung sind laut Jonas Breig wegen der Förderungen und dem Wert der Eigenleistung schwer abzuschätzen. Am Ende dürfte es aber ein Millionenprojekt werden.