Das Freibad in Auenheim ist wie jedes öffentliche Schwimmbad ein Zuschussbetrieb. Den Kommunen wird ein Kostendeckungsgrad von 20 bis 30 Prozent empfohlen, erklärte Kehls Bäderchef Claude Woitschitzky, der auf der Ortschaftsratssitzung am Donnerstag die Satzungsänderung vorstellte. Dieser Wert wurde in Auenheim bisher nicht erreicht. Mit der neuen Preisstruktur liege der Kostendeckungsgrad, also der Prozentsatz der Kosten, der durch die Eintrittsgelder erwirtschaftet wird, bei 21,4 Prozent. „Preiserhöhungen sind immer unangenehm, aber das gebietet die Wirtschaftlichkeit“, so Woitschitzky.
Die Tageskarte wird 50 Cent teurer und zukünftig 6 Euro kosten, Kinder und Jugendliche von 4 bis 17 Jahren zahlen 4 Euro. Ein Erwachsener, der mit zwei Kindern ins Bad geht, zahlt zukünftig 12 Euro (vorher 11). Neu ist die Tageskarte für Senioren ab 67 Jahre: Sie zahlen ebenfalls 4 Euro. Die Abendkarte gilt in diesem Sommer erst ab 17 Uhr und kostet 2,50 Euro.
Während die Preise für die Tageskarten für alle gelten, werden die Saisonkarten für Kehler Bürger bezuschusst. Erwachsene zahlen 80 Euro für das Recht, den ganzen Sommer lang in Auenheim baden zu gehen, wer einen anderen Wohnort im Ausweis stehen hat, muss 120 Euro berappen. Für Kinder und Jugendliche gibt es die Saisonkarte für 45 beziehungsweise 80 Euro.
25-Prozent-Steigerung
Recht happig mutet die Erhöhung der subventionierten Saisonkarte für Kehler Familien an: Der Preis steigt um 25 Prozent auf 160 Euro. „Das haben wir machen müssen, da kamen viele Beschwerden“, erklärte Claude Woitschitzky. Der Grund: In der alten Preisstruktur waren zwei Einzelkarten für Erwachsene (zweimal 70 Euro) teurer als eine Familienkarte, bei der noch ein Kind mit ins Bad darf (120 Euro). Nun liegt der Preis gleichauf. Für Auswärtige gibt es keine Familiensaisonkarten.
Für Kehler Kinder wird es auch wieder subventionierte Ferienkarten geben: In den Pfingstferien kostet sie 12 Euro (vorher 10), in den Sommerferien 30 Euro (vorher 26). Neu ist die Regelung, dass Begleitpersonen von Schwerbehinderten fortan keinen Eintritt mehr zahlen müssen.
Ortsvorsteherin Sanja Tömmes bezeichnete die Anpassung als einen „Tropfen auf den heißen Stein“. „Ich hätte mir bei den Tageskarten eine Erhöhung von einem Euro gewünscht“, sagte sie. Dadurch werde es für die (Kehler) Badegäste attraktiver, eine Saisonkarte nehmen. „Wir wollen doch, dass die Kehler das Bad regelmäßig nutzen“, sagte sie. Nach kurzer Diskussion stimmten fünf Räte für eine Erhöhung der Tageskarten um 1 Euro, zwei sprachen sich für die von der Verwaltung vorgeschlagenen 50 Cent aus.
Die schriftliche Anpassung der Bädersatzung betraf nur wenige Abschnitte. Einer davon ist die Regelung der Badebekleidung: Zukünftig werden am Eingang des Bades Schilder hängen, auf denen bildlich dargestellt ist, was im Wasser getragen darf und was nicht. Nicht erlaubt sind „normale Kleidung“ (T-Shirts, Leggings und ähnliches), Unterwäsche, lange Shorts, Hüte und Mützen. Hier wurde von einigen Räten eine Ausnahme für Kleinkinder gefordert: Es gebe extra Kappen mit Schirm und Nackenschutz für die Kleinen, die im Wasser getragen werden, informierte eine Mutter.
Erlaubt sind dagegen Aquashirts für Kinder, die die UV-Strahlung abhalten, und „körperanliegende Anzüge aus Materialien, aus denen Badekleidung gefertigt wird, und einer Kopfbedeckung, die einer Badehaube entspricht“. Es gebe verschiedene Arten von Burkinis, erklärte Woitschitzky auf Nachfrage von Sanja Tömmes, warum nicht das Wort „Burkini“ verwendet werde. Es gebe auch Burkinis mit langen, weiten Ärmeln, knöchellang, mit Applikationen und Schleiern, mit denen man nur sehr schlecht schwimmen könne: „Der Stoff wickelt sich um die Beine, der Schleier kann vor das Gesicht geraten und das Atmen erschweren“, sagte er. „Das ist ein Sicherheitsrisiko und einfach zu gefährlich.“ Deshalb liege die Betonung auf „körperanliegend“ – theoretisch könne man also auch mit Profi-Schwimmanzügen oder gar Neoprenanzügen ins Auenheimer Becken steigen.
Wie im vergangenen Jahr werde es auch wieder Security im Bad geben, die teilweise auch am Beckenrand nachsehen werden, ob mit dem richtigen Outfit ins Wasser gegangen wird. Die Badesaison wird voraussichtlich vom 1. Mai bis zum 30. September gehen – wenn das Wetter mitspielt. Der Saisonkartenverkauf soll Mitte April starten.