"Jeder Tag ist anders"

Offenburg (red/fra). Maximilian Koellner ist so richtig angekommen. Wenn er von seiner Arbeitsstelle spricht, geht ihm das "wir" wie selbstverständlich über die Lippen. Der 19-Jährige absolviert in der Abteilung Bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt und Beratung seinen Bundesfreiwilligendienst. Und kann das berufliche Orientierungsjahr nur empfehlen, wie die Stadt mitteilt. Für September 2025 bis August 2026 wird bereits nach seiner Nachfolge gesucht.

Die Stelle sei "perfekt" – und mache sich zudem "mega" im Lebenslauf. Wer dem jungen Mann zuhört, würde am liebsten selbst in die Abteilung hineinschnuppern, meint die Stadt. Maximilian schwärmt von den vielen Freiheiten, die er genieße, von der angenehmen Atmosphäre und den Projekten, bei denen Kreativität gefragt sei.

Viel Abwechslung

Nach seinem Abitur am Robert-Gerwig-Gymnasium in Hausach hat der gebürtige Fischerbacher gleich im September 2024 mit seinem "Bufdi" begonnen. Er wusste mit seinem Reifezeugnis in der Tasche noch nicht so recht, welchen beruflichen Weg er einschlagen soll. Da kam ihm die Möglichkeit, sich in der Offenburger Stadtverwaltung umzuschauen, sehr gelegen. In der Abteilung Bürgerschaftliches Engagement gebe es sehr viel Abwechslung: "Jeder Tag ist anders." Es kommen Kunden und Besucherinnen mit ihren Anliegen, beschreibt die Stadt, Maximilian unterstütze das Sekretariat, komme mit den Leuten ins Gespräch, vermittele an die Fachleute. Er richte den Besprechungsraum, kopiere Unterlagen, erstelle Tabellen und beantworte E-Mails. Für die ehrenamtlichen Projektleiter lege er zudem Datenschutzsätze an, erläutert die Stadt weiter.

"Ich erlebe Verwaltung als sehr vielfältig", so der sprachgewandte und aufgeschlossene Blondschopf, der für die nachfolgenden Bufdis ein "Abteilungs-ABC" erstellen möchte – mit vielen Fotos und in lockerer Sprache. Zu seinen Aufgaben gehört laut Stadt auch die Organisation und Betreuung des "Internetten Treffs", einer Einrichtung, bei der jüngere Menschen ältere Zeitgenossen in Sachen Internet, Social Media und mobile Endgeräte beraten.

Genug Zeit für Hobbies

Dieses eine Jahr nach dem Schulabschluss sei die "perfekte Überbrückung" für diejenigen, die noch auf der Suche sind, meint Maximilian. Man mache erste Erfahrung mit der Arbeitswelt und wisse danach, was eine 39-Stunden-Woche bedeute. So ein Acht-Stunden-Tag sei durchaus herausfordernd, gibt er unumwunden zu. Aber es bleibe ausreichend Zeit, um seinen Hobbies nachzugehen: "Wenn ich nach Hause komme, habe ich frei." Maximilian joggt gerne und stürmt am Wochenende für den FC Fischerbach in der Kreisliga.

"Fleischkäsweckle" locken

Morgens nimmt er sein Deutschland-Ticket und fährt mit dem Zug nach Offenburg. Das Angebot im Oberzentrum kommt bei ihm bestens an: Die Stadt sei "mega attraktiv". Den Kauf neuer Schuhe und den Gang zum Friseur lege er in die Mittagspause. Wenn der knurrende Magen schnell und günstig besänftigt werden will, gebe es "unschlagbar preiswerte Fleischkäsweckle" in der Fußgängerzone.

Als Bufdi erhält er Taschengeld, einen Verpflegungszuschuss und ist sozialversichert. Fünf Wochen verbringt er in Karlsruhe: Dort laufen am Bundesamt für zivilgesellschaftliche Angelegenheiten Seminare zur Politischen Bildung, zur Persönlichkeitsentwicklung und zu sozialen Kompetenzen. Die Teilnehmer, also Bufdis aus anderen Abteilungen und Städten, tauschen sich aus. Unterm Strich ein "wertvolles und wichtiges Angebot", versichert Maximilian, der nach einigen Monaten konkreter Erfahrung auch weiß, was er nach dem Jahr machen wird: Sein Studium wird sich darum drehen, Prozesse mit zu gestalten und zu optimieren, das sei sein Ding.

INFO: Ein Bufdi erhält 453 Euro Sachleistung, 313 Euro Verpflegungskostenzuschuss sowie 306,40 Euro Sozialversicherungsbeitrag. Der zeitliche Rahmen beläuft sich vom 1. September 2025 bis zum 30. August 2026. Es handelt sich um eine 39-Stundenwoche, der Bufdi hat 30 Urlaubstage und fünf Seminarwochen in Karlsruhe. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 0781/822222 oder per E-Mail an angela.perlet@offenburg.de melden.