Kinzigtal
Neujahrswünsche von Nachtwächtern
Rolf Rombach
31. December 2007
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Zwei Nachtwächter, Friedrich Arnold und Reiner Noth, werden in der heutigen Neujahrsnacht wieder ihre Runden durch Schiltach laufen. Sie rufen dabei gute Wünsche aus, so wie sie im Nachtwächter-Neujahrslied überliefert sind.
Schiltach. In der Neujahrsnacht machen Friedrich Arnold und Reiner Noth als Nachtwächter wieder ihre Runde durch Schiltach und verkünden unterwegs der Bevölkerung ihre Neujahrswünsche.
Sie machen dabei immer wieder Halt an festgelegten Punkten im Städtle und singen dabei das altüberlieferte Schiltacher Nachtwächter-Neujahrslied. Es lautet: »Wohlauf im Namen Jesu Christ! Das alte Jahr vergangen ist, ein neues Jahr vorhanden ist. Ich wünsche ein glückseliges neues Jahr. Und was ich wünsch’, das werde wahr. Der ewige Friede immerdar. Lobet den Herrn!«
Friedrich Arnold läuft den östlichen Stadtbereich ab, Reiner Noth übernimmt den westlichen. Gemeinsam starten die Nachtwächter um 0.30 Uhr auf dem Marktplatz. Ende des Rundganges wird gegen 3 Uhr sein.
Unbekannte Anfänge
Gute Kondition ist erforderlich. Die beiden Nachtwächter sind historisch gekleidet mit schwarzem Umhängemantel und breitrandigem schwarzem Hut und tragen Laterne und Hellebarde mit sich.
Wann in alten Tagen der erste Nachtwächter in Schiltach eingestellt worden ist, liegt im Dunkel der Geschichte. Erstmals in den so genannten Ruggerichtsakten aus dem Jahr 1676 erschienen in der Ämterliste die Namen dreier Nachtwächter. Nachts wurden die Schiltacher Stadttore geschlossen, die Nachwächter leisteten innerhalb der Stadtmauer ihren wichtigen Dienst.
Der letzte amtliche Schiltacher Nachtwächter trat 1936 in den Ruhestand. Es war Johann Georg Hauer. Mit dem schönen Brauch des Nachtwächterrundgangs in der Neujahrsnacht, auf den die Schiltacher auch in der Zukunft nicht verzichten wollen, erinnern sie zugleich an die frühere Nachtwächterzeit.