Dorfrallye testet Rheinaus Feuerwehrnachwuchs
Bei der Dorfrallye der Jugendfeuerwehr zeigten schon die Kleinsten der Kindergruppen aus Freistett und Rheinbischofsheim ihr Gelerntes. „Das ist ein Faltdreieck“, wusste schon die vierjährige Theresa Diebold, „das stellt die Feuerwehr zur Warnung auf, aber da fehlt noch der Euroblitzer drauf, damit man es auch sieht.“ „Und das ist eine Atemschutzmaske“, erklärte der achtjährige Matti Karcher, „denn die wenigsten Menschen sterben bei einem Brand wegen der Flammen, sondern an einer Rauchvergiftung, weil die Gase giftig sind.“
„Die Kids sind richtig gut“, freute sich Elke Diebold, die seit vorigem Jahr mit Franziska Brokolo die Freistetter Kindergruppe leitet. „Bei der Dorfralley durch Freistett können sie jetzt in verschiedenen spielerischen Übungen zeigen, was sie schon alles gelernt haben.“
Teils knifflige Aufgaben
Fachlich anspruchsvoller ging es für die Jugend bei der Jugendflamme der Stufen eins und zwei zu. Beim Feuerwehrhaus mussten die Älteren einen Wasserwerfer mit Schlüsselkopplung aufbauen, derweil kämpften die Jüngeren mit der Handhabung des Verteilers: Armaturenpuzzle nannte sich die Aufgabe. „Das haben wir rauf und runter geübt, das ist leicht“, freute sich Daniel Weidinger aus Helmlingen, und auch der Betreuer des Teams, Daniel Schaible, meinte: „Für das Team läuft es gut, es kommt mit den Anforderungen gut klar.”
Doch beim Marktplatz kam dann die Herausforderung. „Das Schlauchkegeln sieht einfach aus“, meinte Julian Schenk, Betreuer der Station, „aber selbst beim diesjährigen Ablegen des Goldabzeichens hat sich so manch einer gewundert, wie schwer es ist, einen Schlauch gerade abzurollen. Bislang ist es nur einer Gruppe gelungen, die Kegel umzuwerfen.“
Neben den feuerwehrtechnischen Aufgaben mussten die Jugendlichen drei Knoten binden und einen Notruf fachmännisch absetzen. Nachmittags ging es erschöpft, aber glücklich wieder auf den Sportplatz. Hier ließ Stadtkommandant Dominik Becker die Kinder in voller Montur antreten.
Bürgermeister Oliver Rastetter zollte den Jugendlichen seinen Respekt und freute sich schon auf die zukünftig gut ausgebildeten Feuerwehrler in Rheinaus Wehren. Alle 60 Teilnehmer hatten die Herausforderungen gemeistert und bekamen vom stellvertretenden Kreisjugendwart Michael Goos und der Rheinauer Jugendwartin Bianca Trunk ihre Ehrennadeln verliehen. Selbst Theresa Diebold und Flavio Brokolo, beide mit vier Jahren die jüngsten Teilnehmer und eigentlich noch zu jung für die Prüfung, schlugen sich tapfer und erhielten von Becker kleine Orden.
Mit Spaß bei der Sache
„Die Kinder und Jugendlichen sollen mit Spiel und Spaß motoviert werden, sich die Inhalte des Feuerwehrwesens anzueignen“, erklärte Trunk. „Hier lernen sie die Basics, die sie dann im aktiven Dienst brauchen. Gerade in der heutigen Zeit des freizeitlichen Angebotes ist es wichtig, Kinder und Jugendliche für die Feuerwehr zu begeistern. Wir brauchen Nachwuchs.“
Kinderfunke und Jugendflamme
Der Kinderfunke des Landesverbands Baden-Württemberg ist das erste Abzeichen, dass ein Mitglied der Kinderfeuerwehr ablegen kann. Es besteht aus zwei Stufen, in denen Aufgaben zum Thema Brandschutzerziehung, Feuerwehr und Technik, Umweltschutz und Teamwork allein und in der Gruppe zu absolvieren sind.
Derweil ist die Jugendflamme ein Ausbildungsnachweis der Jugendfeuerwehr ab zehn Jahre. In einem Wettkampf werden einzeln und in der Mannschaft Fertigkeiten aus den Bereichen Fahrzeug- und Gerätekunde, Handhabung und Erklärung von Schläuchen, Verteiler und eines Hydranten sowie Grundkenntnisse der Ersten Hilfe abgefragt. Außerdem müssen die Jugendlichen Knoten beherrschen und einen Notruf erklären und absetzen können.⇒kec