"Schwierige Diskussionen" der SPD auf dem Hausacher Markt
Arbeiter-, Revolutions- und Freiheitslieder erklangen am Samstag auf der Treppe des Klosterplatzes: Die "Roten Socken", ein Projektchor der SPD Ortenau, schmetterten auf dem Wochenmarkt Lieder wie "Brüder, zur Sonne, zur Freiheit", die italienische Hymne "Bella Ciao", "Die Gedanken sind frei" oder auch das "Heckerlied" aus der Badischen Revolution, und wünschten nach rund einer Stunde "Shalom Chaverim", der Welt den Frieden.
Beste Bedingungen
"Wir haben uns sehr über die Einladung nach Hausach gefreut", sagte Helga Pfahler. Ein wolkenloser Himmel bescherte beste Bedingungen. Dafür waren die SPD-Gemeinderäte und die Vorstandsmitglieder des Ortsvereins nach dem Morgen eher "von den roten Socken". Unisono berichteten sie von einer sehr unguten Atmosphäre und unendlichen Diskussionen mit "vielen Menschen, die mittlerweile offen zugeben, dass sie eine in Teilen rechtsradikale Partei wählen", berichteten sie. "So schlimm war es noch nie", betonte Elisabeth Zürn.
Dass den Menschen Einkaufsmöglichkeiten in Hausach fehlen, könne man nachvollziehen. Sehr oft sei aber der Unmut über die Regierungsarbeit in Berlin Thema gewesen, auf viele komplizierte Sachverhalte gebe es halt keine einfachen Antworten. Bernd Salzmann nannte etwa einen Mann, der Englands Brexit als Vorbild nannte und von der extremen Rechten Deutschlands den Austritt aus der EU erhofft. "Er hat keine Ahnung, wie es in Großbritannien wirklich aussieht und längst eine große Mehrheit wieder nach Europa will", so Salzmann.
"Demokratie erhalten"
"Die Art und Weise, wie über die Flüchtlinge diskutiert wurde, wie sehr die Wut über die Wirtschaftskrise und unsere Politiker brodelt, das stimmt schon sehr nachdenklich", sagte Brigitte Salzmann und fügte hinzu: "Demokratie ist halt kein Naturgesetz – es gilt sie zu erhalten."