Der Schützensportverein Gengenbach hat eine Menge Probleme gemeistert
Nach acht Jahren Bauzeit hat Vorsitzender Manfred Armbruster die moderne Raumschießanlage des Sportschützenvereins Gengenbach am Ziegelwaldsee am Freitagabend geladenen Festgästen vorgestellt. Dass die von außen völlig unauffällige Raumschießanlage am Freitagabend festlich eröffnet werden konnte, ja, dass der 1986 gegründete Verein überhaupt noch existiert, ist der Beharrlichkeit engagierter Vereinsmitglieder und der Beihilfe kompetenter Außenratgeber zu verdanken.
In seiner Begrüßungsrede skizzierte Manfred Armbruster die Entwicklung der vergangenen 36 Jahre. Besonders dankte er dem ehemaligen Bürgermeister Michael Roschach für seine Unterstützung bei der Suche nach einem geeigneten Grundstück für die Schießanlage. Da ursprünglich am Ziegelwald ein Campingplatz der Stadt geplant war, musste aus Lärmschutzgründen von Beginn an eine geschlossene Schießanlage ins Auge gefasst werden.
Aufgrund von Hochwasserschäden war der in Eigenleistung errichtete Schießkeller für die Pistolenschützen nach wenigen Jahren aber nicht mehr zu benutzen. Infolgedessen verließen viele Mitglieder den Verein und die angesammelten Schulden wuchsen. Trotz der belastenden Finanzsituation wurde 2014 begonnen, den unterirdischen Schießkeller komplett zu sanieren und für zukünftige Wettkämpfe auf den neuesten Sicherheitsstand zu bringen.
Oberschützenmeister Alexander Hahn übernahm die Bauleitung und ließ sich bei den Sicherungsvorkehrungen in enger Zusammenarbeit von Daniel Fellner, Schießstandsachverständiger des Südbadischen Sportschützenverbandes, kompetent beraten.
Durch die Unterstützung der Stadt Gengenbach, der Volksbank Lahr, persönlichen Bürgschaften einiger Vereinsmitglieder sowie beratender Begleitung durch Kreisschützenmeister Klaus Stoffel ist es dem von 54 Mitgliedern getragenen Schützenverein Gengenbach aber gelungen, bis 2020 schuldenfrei zu werden. Zufrieden und optimistisch stellte der Vorsitzende fest: „Wir hatten in wichtigen Momenten immer die richtigen Leute an der Hand gehabt.“ Zu Übermut sah er trotz des stolzen Werks aber keinen Anlass: „Wir brauchen weiterhin Geld.“
„Beste Anlage in Baden“
Bürgermeisterstellvertreter Achim Fuchs honorierte die gewaltigen Anstrengungen von Vorstand und Mitgliedern auch mit dem Hinweis auf die installierte Solaranlage und Wärmepumpe. „Sie dürfen stolz auf die Leistungen und das Ergebnis sein.“ Die Stadt Gengenbach habe den Verein gerne unterstützt. „Solche Vereine verkörpern eine starke Säule der Gesellschaft.“
Daniel Fellner vertrat den Verbandspräsidenten Patrick Scheel und würdigte die erfolgreich realisierte Schießanlage am Ziegelwald als die „modernste 25 Meter-Raumschießanlage in Baden“. „Ihr habt den Verein aus dem Sumpf gezogen“, würdigte Klaus Stoffel die Vorstandschaft und besonders den ehemaligen Kassierer Stefan Lienhard.
50.000 Euro Eigenarbeit
Die Vorstandsmitglieder Alexander Hahn, Boris Späth und Manfred Armbruster ehrte er zudem mit den Ehrennadeln Klein-Silber, Klein-Gold und Gold. Rainer Griesbaum von der Volksbank Lahr lobte nicht nur die Eigenleistung der Vereinsmitglieder von rund 50.000 Euro, sondern überbrachte selbst auch einen namhaften Betrag zur Aufbesserung der Vereinskasse. Auch Sebastian Lebek von der Sparkasse Kinzigtal gratulierte „zum Meilenstein für den Verein“, leistete ebenfalls einen Kassenzuschuss und versprach, sich an der Finanzierung der Vereinstrikots zu beteiligen.
Zum Abschluss der Feierstunde gab es noch eine eindrucksvolle Vorstellung zweier Sportschützen am Pistolenstand. Besonders das Kaliber 357 Magnum, abgefeuert aus einem Trommelrevolver, gab einen ordentlichen Wumms. Zuvor hatten die Zuschauer vorsorglich die nötigen Ohrenschützer erhalten.