

Im Kloster Ofteringen sind noch Stecktafeln im Gebrauch. ©Alois Krafczyk
Haslach (zyk). Das Trachtenmuseum im alten Kapuzinerkloster in Haslach zeigt nicht nicht nur die Trachtenvielfalt aus dem Schwarzwald und seiner Randgebiete, sondern beherbergt auch einige Zeugnisse aus der Zeit des Klosters selbst. So wird eine Klosterzelle dargestellt, wo zu Klosters Zeiten zeitweise bis zu 18 Kapuziner Brüder gelebt hatten.
Neu ist dort nun eine Stecktafel zu sehen, die aus dem inzwischen ebenfalls aufgelösten Zeller Kapuzinerkloster stammt. Es wird angenommen, dass sich auch im Haslacher Kloster eine solche Tafel befunden hatte.
Dass diese Stecktafel den Brüdern im Kloster Zell diente, zeigen die darauf vermerkten Altäre und Kapellen, so der Kreuzaltar und der Annaaltar in der Wallfahrtskirche, des weiteren die Kapellen im Grün oder jene auf dem Mühlstein.
Viele Beispiele
In vielen Klöstern bedient man sich noch heute dieser Stecktafel, so auch im Benediktinerinnenkloster Marienburg in Ofteringen im Wutachtal. Dort befindet sich im Wohntrakt eine Kommode, darüber eine Uhr und da das Kloster in Ofteringen das Kloster zur Ewigen Anbetung ist, braucht es rund um die Uhr, Tag und Nacht, Beter, die aus dem ganzen Umland ins Kloster kommen, um die Schwestern in ihrer so einst versprochenen Aufgabe zu unterstützen. Im Kloster Marienburg finden sich gleich zwei Stecktafeln mit Orts- und Familiennamen und diese kommen aus dem Gebiet am Hochrhein, reichen bis nach Todtnau und Säckingen. Hinzu kommen Zettel mit jenen, die sich kurzfristig anbieten, um einzuspringen. Leere Fächer bedeuten, dass hier die Schwestern zusammen mit ihrem Spiritual Pfarrer Boll einspringen müssen. So ist gewährleistet, dass die Anbetung in der Klosterkirche Tag und Nacht fortgesetzt werden kann.
Die jetzt im Haslacher Kloster gezeigte Stecktafel ist ein wertvolles Anschauungsbeispiel aus der Zeit, wo auch in Haslach noch Kapuzinerbrüder das Alltagsbild im Städtle bestimmt hatten und mittels einer Stecktafel ihr seelsorgerischer Einsatz terminlich festgelegt worden war.