Dass die Bürger von Sasbachried angesichts zunehmender und massiver Starkregenereignisse bestmöglich vor Hochwasser geschützt sind, ist spätestens seit 2022 im Rahmen des Generalentwässerungsplanes (GEP) ein ganz großes Thema in der Stadt und in dem gefährdeten Ortsteil.
Aktueller Sachstand
In der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrates gab es einen aktuellen Sachstand und eine technische Vorinformation für ein weiteres Sanierungsprojekt, das Michael Kaiser von den RS-Ingenieuren und Ewald Buk von den Technischen Betrieben der Stadt ausführlich erläuterten. Dieses betrifft die Aufdimensionierung des Regenwasserkanals in der Bühlacker-, Kirchweg- und Rheingoldstraße, um die problematische Entwässerungssituation im Bereich des Regenwasserkanals zu entschärfen. Für diese Aufdimensionierung und den Austausch der Wasserleitung geht die Stadt von vorläufig geschätzten Kosten in einer Gesamthöhe von über 677.000 Euro aus.
Bereits im Sommer 2023 wurde ein erster Bauabschnitt im Bereich Römer, Rieder- und Muhrfeldstraße zur Aufdimensionierung des Kanals und der besseren Ableitung des Wassers abgeschlossen bei Kosten von über 500.000 Euro. Im Bereich der Birkenallee wurden auch Bauplätze freigehalten, die als notwendige Regenrückhaltebecken dienen.
Nun gibt es einen weiteren Bauabschnitt, für dessen Planungen auch eine komplette Befahrung mit einer Kamera vorgenommen wurde. An manchen Stellen gab es knapp 30 Prozent klares Wasser, das aus dem Grundwasser in den Kanal gelangte, so Buk.
Bei dem neuen Projekt geht es nach den Aussagen der Fachplaner Michael Kaiser und Ewald Buk primär darum, eine Vergrößerung der Kanalquerschnitte in besagten Straßen sowie eine Zusammenführung bestehender Kanäle vorzunehmen, um ein größeres Rückhalte- und Stauvolumen zu schaffen. Zudem sei eine zusätzliche Einleitung von Rückstauwassern in öffentliche Gewässer wie den Stöckmatt-Graben in Richtung Klärwerk geplant. Dies beinhalte sowohl die „vollständige Regulierung der betroffenen Gräben als auch eine signifikante Verbreiterung des letzten Grabenabschnitts.“ Auch unterdimensionierte Straßendurchlässe würden durch größere ersetzt. Die Realisierung soll Ende 2025 oder Anfang 2026 erfolgen. Die Ortschaftsräte beauftragten einstimmig das Büro RS Ingenieure mit den Planungen. Das voraussichtliche Gesamthonorar beläuft sich auf über 77.000 Euro (brutto).
Die technische Planung und die praktische Umsetzung haben Michael Kaiser und Ewald Buk ausführlich dargelegt, auch welche Funktion die Kanäle und die Gräben bei größeren Niederschlägen haben. Für die Maßnahmen wurden die wissenschaftlichen Rechenmodelle zugrunde gelegt, um beispielsweise eine Wassermenge aufzunehmen, die alle 20 Jahre einmal auftrete. Doch deutlich wurde auch betont, dass vor dem Hintergrund der heftigen und in immer kürzeren Intervallen auftretende Starkregenereignisse keine einhundertprozentige Garantie vor Hochwasser gegeben werden könnte. Kritische Anmerkungen zur Umsetzung dieser Maßnahme gab es von Wolfgang Krauth (SBL), der auch bei den bisherigen Planungen nicht von deren Effektivität überzeugt war.