


Verabschiedet sich im Oktober in den Ruhestand: Der bisherige Nationalpark-Leiter Wolfgang Schlund.©Daniel Müller
Der Nationalpark Schwarzwald wird ab dem 1. Oktober dieses Jahres unter neuer Leitung stehen: Wie die Parkverwaltung in einer Pressemitteilung angibt, wird der bisherige Leiter Wolfgang Schlund das Ruder im Herbst an seine bisherige Stellvertreterin Britta Böhr und an Berthold Reichle abgeben, der aktuell im Umweltministerium des Landes für Schutzgebiete zuständig ist.
Zwei Experten
Über den Wechsel informierte Umweltministerin Thekla Walker den Nationalparkrat laut Mitteilung am Montag. Der Nationalpark sei laut der Ministerin ein großer Schatz Baden-Württembergs und von enormem Wert für den Naturschutz und die Artenvielfalt. Umso wichtiger sei es, dass er fachkundig und umsichtig organisiert und geleitet werde. "Dass der Park sich in den vergangenen Jahren so gut entwickelt hat, ist auch das Verdienst von Wolfgang Schlund, dem ich meinen großen Dank für seinen engagierten Einsatz aussprechen möchte", so Walker laut Mitteilung. Mit Böhr und Reichle würden zwei erfahrene Nationalpark-Experten übernehmen.
Klaus Michael Rückert, Landrat des Landkreises Freudenstadt, freue sich als Vorsitzender des Nationalparkrats auf die Zusammenarbeit mit der neuen Doppelspitze. Gemeinsam werde man an der Weiterentwicklung des Nationalparks arbeiten: "Unter starker Beteiligung der Kommunen wollen wir den Park für die Zukunft gut aufstellen und dabei stets den Benefit für die Region und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort im Blick haben.“
Britta Böhr ist laut Mitteilung promovierte Biologin und seit der Gründung des Nationalparks 2014 Leiterin des Fachbereichs Nationalparkplanung, regionale Entwicklung und Tourismus. 2021 habe sie zudem die stellvertretende Leitung des Parks übernommen. Während der Gründungsphase sei sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung „Wald und Gesellschaft“ der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg Teil des Koordinationsteams gewesen, das die Einrichtung des Nationalparks begleitet hat. Zuvor sei sie darüber hinaus maßgeblich an der Erstellung der Waldnaturschutzkonzeption und des strategischen Nachhaltigkeitsmanagements der Landesforstverwaltung beteiligt gewesen.
Mensch im Blick
„In den vergangenen elf Jahren hat sich der Nationalpark in vielen Bereichen sehr gut entwickelt", wird Böhr zitiert. Neben der Natur schlage ihr Herz auch für die Menschen im und um den Nationalpark. Künftig solle mit der Weiterentwicklung des Parks das gegenseitige Vertrauen wachsen und ein echtes Miteinander entstehen.
Berthold Reichle sei ausgebildeter Förster und Bergführer. Mehrere Jahre sei er beim Bergwaldprojekt im Bergwald der Schweiz und Deutschlands im Bereich Naturschutz und Bildungsarbeit tätig gewesen. Im Forstamt am Bodensee habe er zudem jahrelange Erfahrung als Förster gesammelt. Darüber hinaus habe er 21 Jahre lang das Haus des Waldes in Stuttgart geleitet und die Waldpädagogik konzeptionell und strukturell in Baden-Württemberg mitetabliert.
Aktuell sei Reichle als stellvertretender Referatsleiter im Umweltministerium des Landes für Schutzgebiete zuständig. Dabei sei er vor allem mit dem Prüfprozess zum Biosphärengebiet Allgäu-Oberschwaben betraut. Seine neue Aufgabe gehe er mit "großer Freude, aber auch Respekt" gemeinsam mit Böhr an.
Der scheidende Leiter Wolfgang Schlund, ein promovierter Biologe, war laut Mitteilung von 1997 bis 2013 Leiter des Naturschutzzentrums Ruhestein. Von 2014 bis 2021 leitete er dann, zunächst gemeinsam mit Thomas Waldenspuhl, den Nationalpark, bevor er 2023 die alleinige Verantwortung übernahm. Er verabschiede sich in den Ruhestand und kehre auf sein Segelboot und die Weltmeere zurück.