Im Namen des Gastgebers, Club Voltaire, stellte Katharina Schaefer die Künstlerin vor. Diese stammt aus Fürth (Jahrgang 1957) und war bis 1990 hauptberuflich Bauingenieurin, um sich anschließend der Theatermalerei zu widmen. Sie arbeitete bis 2020 als Theatermalerin im Staatstheater Mainz und parallel dazu als freie Künstlerin. Laut eigener Aussage liegen ihre Schwerpunkte auf gesellschaftspolitischen Projekten und Installationen, aber auch auf Landschaften und Räumen. Ihre künstlerische Absicht sei mitunter, dass ihre Bilder dem Betrachter ermöglichen, „sich vom Begrifflichen zu lösen, für eine kurze Zeit sich und Haben zu vergessen und nur zu sein“ (Zitat aus der Präsentation auf der Webseite von Violetta Vollrath).

Im Salon stellt sie eine Bilderreihe von nicht allzu großen Dimensionen aus. Darauf Grün in allerlei Nuancen – eine fleischige, wuchernde Pflanzenwelt, Wildtiere – so gut dargestellt, als wären sie lebendig. Die „Nachrichten aus Wald und Flur“ vernimmt man allerdings erst nach einer genaueren Betrachtung und sie wirken schaurig wie Hitchcocks Vögel: Denn die Natur schlägt hier mit aller Macht zurück, die ganzen Hinterlassenschaften der Menschheit verschlingend. Die Tiere greifen die Menschen an, zertreten Autos, beißen Erdölröhren ab, zertrümmern die asphaltierten Straßen im (Ur)wald.

Es sei ihr irgendwie eine „tröstliche Vorstellung“, dass die Tiere sich an den Menschen rächen könnten, für all das, was sie ihnen angetan haben - so die Aussage der Malerin. Somit setzt sich Violetta Vollrath (durch ihr Werk) gewissermaßen wie eine Rechtsanwältin für die geschundene Natur und Tierwelt ein und spricht sich für einen (wenn auch nur) fiktiven Gerichtsurteil aus, der eine langanhaltende Ungerechtigkeit wieder gutmachen würde.

Die Ausstellung kann man bis vor Ostern im Salon Voltaire bei den Veranstaltungen des Club Voltaires besuchen.