


Die Haser GmbH in Haslach setzt auf nachhaltiges Bauen und startet ein Pilotprojekt aus 100 Prozent recyceltem Aluminium.©Firma Haser
Deutschland ist im Krisenmodus, die Wirtschaft schwächelt. Doch es gibt auch Gründe, optimistisch ins neue Jahr zu blicken. Das Offenburger Tageblatt spricht zum Jahresbeginn mit Unternehmern aus der Region: Was erwarten sie von 2025 und welche Strategien haben sie, um sich den aktuellen Herausforderungen zu stellen?
Die Haser GmbH in Haslach, ein managementgeführtes Familienunternehmen mit über 50 Mitarbeitern, ist in den beiden Geschäftsfeldern Metallbau und Mechatronik tätig. Als Premiumhersteller im Glas- und Metallbau sowie in der elektrifizierten Gebäudehülle blickt Geschäftsführer Andreas Winkler auf ein allgemein herausforderndes neues Jahr für die gesamte Bau- und Baunebenbranche.
Obwohl die Firma eher im öffentlichen und im industriellen Bereich tätig ist, würden seines Erachtens seitens der Regierung Programme fehlen, um den privaten Wohnungsbau zu fördern.
Viele Bauherren, egal ob privat oder im öffentlichen Bereich, würden derzeit zögern und erst einmal abwarten. "Was die Wahlen bringen werden, welche Regierung kommt und was an Programmen aufgelegt wird", umreißt Winkler mitunter die Gründe.
Herausforderndes Jahr
Für das eigene Unternehmen sei 2024 noch ein gutes Jahr gewesen, man habe einige Projekte aus 2023 mitgenommen. "Aber wir mussten bereits verstärkt in den aktiven Vertrieb gehen, wo wir in der Vergangenheit eher die Anfragen abgewickelt hatten."
Und so werde es auch im laufenden Jahr darum gehen, das Netzwerk durch den Vertrieb auszubauen und den Bekanntheitsgrad des Leistungsportfolios zu vergrößern. "Auch der Service- und Dienstleistungsbereich wird bei uns ausgebaut, weil verstärkt auf Sanierungen statt auf Neubauten gesetzt wird", erklärt der Geschäftsführer. Dafür würden Servicetechniker ebenso gesucht, wie Mitarbeiter für die Montage. Und auch die beiden Ausbildungsstellen zum Metallbauer sowie zum Mechatroniker sind für September noch nicht besetzt.
Vierte Generation
Die Firmengeschichte der Haser GmbH reicht weit zurück, im kommenden Jahr wird bereits das 150-jährige Bestehen gefeiert. Im Jahr 1876 hatte Karl Haser seine Schlosserei in der Haslacher Pfarrgasse gegründet, die von Sohn Josef und dessen Sohn Fritz an gleicher Stelle weitergeführt wurde. In der vierten Generation lagerte Ulrich Haser den Betrieb 1982 ins Gewerbegebiet Weiherdamm direkt an der B 33 aus und vergrößerte die Firma durch einen weiteren Werksbau im Jahr 2004.
Andreas Winkler arbeitet als studierter Bauingenieur bereits seit 2013 im Unternehmen mit, wurde 2019 zum Geschäftsführer neben Ulrich Haser bestellt und ist mit dessen Eintritt in den Ruhestand seit Anfang 2024 alleiniger Geschäftsführer.
Für ihn gewinnt die Thematik rund um das nachhaltige Bauen und die Rohstoff-Kreislaufwirtschaft zunehmend an Bedeutung. Deshalb wird die eigene Firmenfassade in einem deutschlandweiten Pilotprojekt derzeit mit 100 Prozent recyceltem Aluminium und CO₂-reduziertem Glas saniert.