„Wie hätten Sie es denn gerne, dass unsere neue Kirchengemeinde aussieht?“ Eine spannende Frage, die Pfarrer Christof Scherer beim Pfingstgottesdienst vor 500 Mitchristen aus der Seelsorgeeinheit stellte. Der Weg ist nicht mehr allzu weit, bis die acht Pfarreien am 1. Januar 2026 Teil der neuen Römisch-Katholischen Kirchengemeinde Acher-Renchtal werden und nur noch eine Pfarrei aus 32 Gemeinden bilden.

Deshalb wurde in Erinnerung an die Sendung des Heiligen Geistes vor 2000 Jahren nicht nur zurückgeschaut, sondern im Vertrauen auf die Kraft des göttlichen Geistes vor allem nach vorne.

Die Menschen sind's

„Im Kern geht es beim Heiligen Geist um Leben“, meinte Scherer und legte damit eine Spur zur neuen Kirchengemeinde, deren Aussehen wesentlich von begeisterten Christen vor Ort mitgeprägt werden muss. Letztlich entscheide nicht die Kirche, wie der Glaube gelebt wird, sondern die Menschen selbst.

Nur darauf zu hoffen, dass es der Heilige Geist „schon richten wird“, wäre nicht die Lösung für nötige Antworten. Dazu gab Scherer Impulse analog der „Pfingstsequenz“, die er mit Pater Rony Manthottam und Gemeindereferent Raimund Stockinger interpretierte und mit Sängern aus den Kirchenchören der Seelsorgeeinheit (Leitung Frank Hodapp) zum Klingen brachte. Die Menschen müssten sich auch öffnen, um den Heiligen Geist in ihren Herzen aufzunehmen, so Pater Rony.

Aus allen Pfarreien machten sich Gläubige auf den Weg, um Pfingsten als Geburtstag der Kirche zu feiern. Denn 50 Tage nach der Auferstehung trieb der Heilige Geist die Apostel und Jünger aus den Häusern, ließ sie das Evangelium Jesu verkünden und sandte sie „bis an die Grenzen der Erde“, um Gemeinden zu gründen. Damit schufen sie eine weltweite Gemeinschaft der Glaubenden, die der Heilige Geist als himmlische Energie verbindet.

Dieses Geschenk durften die Mitfeiernden in der Acherner Kirche auch beim ökumenischen Gottesdienst erleben. Der starke Besuch war ein Zeugnis, dass viele für die neuen Wege in der neue Kirchengemeinde gut gerüstet sind. Die Acherner Kirche war einst am 20. November 1825 geweiht worden. 72 Mädchen und Jungen waren heute als Ministranten dabei. Damit gewannen sie eine Wette gegen das Pastoralteam, das sich nun einer Wasserschlacht mit wieder verwendbaren Wasserbomben stellen muss.

Auch wurden 107 Jugendliche mit dem Segen Gottes in das Pfingstlager gesandt, während Regine Schwall-Geier und Christof Scherer den Gemeindereferenten Raimund Stockinger für 40 pastorale Jahre im Dienst der Erzdiözese Freiburg ehrten.

Roland Spether