Die Südwestdeutsche Landesverkehrs GmbH (SWEG) mit Sitz in Lahr reagiert auf die jüngste Zunahme von Graffitisprühereien auf ihren Zügen. Bei Vorfällen dieser Art wird künftig als Sofort-Maßnahme ein Aufkleber auf die so genannten "Tags", also die Erkennungszeichen der Sprüher, geklebt. Damit soll verhindert werden, dass sich der Sprayer bis zur Reinigung der Zugwagen mit seinem illegal aufgebrachten Werk gegenüber anderen Graffiti-Akteuren profilieren kann. Das schreibt die SWEG in einer Pressemitteilung.
Der Aufkleber trägt die Aufschrift „Graffiti auf Zügen hat keinen SWAG. Mach lieber was Sinnvolles: sweg.de/deine-zukunft“. „Auch wenn es uns schwerfällt, versuchen wir das Thema mit einem Augenzwinkern anzugehen“, wird Tobias Harms, Vorsitzender der SWEG-Geschäftsführung, in der Pressemitteilung zitiert. „Grundsätzlich fehlt mir für illegale Graffiti jedoch jegliches Verständnis.“
Reinigungskosten
Werden Graffiti illegal auf Züge gesprüht, dann handelt es sich dabei um den Straftatbestand der Sachbeschädigung und des Hausfriedensbruchs, der hohe Reinigungskosten verursacht. Seien Fahrzeuge besprüht, dann würden Fahrgäste zum Beispiel nicht mehr Piktogramme erkennen, die auf Flächen für Fahrräder, Kinderwagen oder Rollstuhlfahrer hinweisen. Müssen Fahrzeuge von einem Graffitischaden gereinigt werden, dann stehen sie längere Zeit nicht für den Fahrbetrieb zur Verfügung, was geringere Platzkapazitäten nach sich zieht.
Nicht ungefährlich
Auch sollte beachtet werden, dass das Aufbringen von Graffiti auf Züge nicht ungefährlich ist, da die Fahrzeuge teilweise unter einer Oberleitung stehen oder in Bereichen, in denen trotzdem noch Zugverkehr stattfindet. „Graffiti auf Zügen mag für die Sprayerszene eine urbane Kunstform sein. Für mich handeln die so genannten Künstler mit krimineller Energie und begehen schlicht eine Straftat und gefährden sich dabei selbst“, sagt Harms. Auf jeden ermittelten Sprayer würden Strafen und Schadenersatzforderungen zukommen.
Die neuen Anti-Graffiti-Aufkleber nehmen Bezug auf die aktuelle Personalkampagne der SWEG. Zentrales Element der Kampagne ist das bunte SW(A)EG-Logo, das auf einem Wortspiel mit dem Namen des Unternehmens und dem Begriff "SWAG" aus der Jugendsprache basiert. Die SW(A)EG-Kampagne komme frisch und frech daher. Sie spreche insbesondere junge Menschen an und passe besonders zu der umkämpften Zielgruppe junge Talente beim Gewinnen von neuen Mitarbeitern.
Im Rahmen der aktuellen Hauptpartnerschaft der SWEG mit dem Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC laufen auch die KSC-Nachwuchsmannschaften von der U16 bis U19 sowie das U23-Team mit dem SW(A)EG-Logo auf der Trikotbrust auf.
Die Ortenau-S-Bahn
Die SWEG betreibt die Ortenau-S-Bahn auf folgenden Zugstrecken: Europabahn von Offenburg nach Straßburg, Kinzigtalbahn mit der Nebenstrecke Harmersbachtalbahn sowie die Acher- und Renchtalbahn.