Offenburgs Seniorenbeirat hat getagt

Der größte Tagesordnungspunkt der jüngsten Sitzung des Offenburger Seniorenbeirats bildete das Projekt „Älter werden in Offenburg“. Prognosen zufolge wird es ab 2030 mehr ältere Menschen als junge geben. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden, wurde in Offenburg ein „Grünbuch“ mit 60 Maßnahmen erarbeitet, die das Leben im Alter erleichtern und vor allem verschönern sollen. In der Sitzung am vergangenen Mittwoch stand Maßnahme Nummer 29 im Fokus: ein neigungsorientiertes Tagesangebot für Senioren, das derzeit am Entstehen ist.

Ziel des Tagesangebotes ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Angehörige zu fördern und älteren Menschen wieder eine feste Tagesstruktur zu bieten. „Das Angebot soll der Einsamkeit entgegenwirken und orientiert sich an den Neigungen und Ressourcen der älteren Generation“, betonte die Leiterin des Bereichs bürgerschaftliches Engagement Angela Perlet. Das Projekt versteht sich als eine Art Übergang zur Tagespflege.

Kunst, Bewegung, Exkursionen

Die möglichen Angebote umfassen Bereiche wie Bewegung, Kunst, Bildung sowie Exkursionen. Zudem wird ein gemeinsamer Mittagstisch angeboten, der bei Bedarf auch gemeinsam zubereitet werden kann. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, kann jedoch auch kurzfristig erfolgen. Die Kosten beschränken sich nach aktuellem Stand auf die Verpflegung.

Das Projektmanagement übernimmt Manuela Harp. Da sich das Angebot laut Perlet noch in der Pilotphase befindet, werden Betreuungskonzepte und weitere Faktoren bedarfsgerecht angepasst. Bereits im Jahr 2021 sei das Projekt allen Trägern der ambulanten und stationären Pflege vorgestellt worden und hätte großen Anklang gefunden. Die Vorstellung des Finanzierungsplans folgte im Jahr 2022. Eine zusätzliche Förderung wurde ebenfalls gesichert: Die Münchner Stiftung Marion von Tessin stellt 24.000 Euro zur Verfügung, die nun vorrangig für die Anmietung der Räumlichkeiten verwendet werden.

Barrierefreie Räume

Diese barrierefreien Räume, inklusive eines Stellplatzes, befinden sich in der Löwenstraße 47. Der Zugang ist ebenerdig und somit gut erreichbar. Die Einrichtung der Räume erfolgt mit Unterstützung aus der Öffentlichkeit, „um eine gemütliche und einladende Atmosphäre zu schaffen“. Ein Fahrdienst zum Treffpunkt ist derzeit nicht vorgesehen, doch Bürgermeister Hans-Peter Kopp zeigt sich zuversichtlich: „Wir werden jede Herausforderung meistern.“ Darüber hinaus werden engagierte Menschen gesucht, die das Projekt unterstützen möchten. Als Dank für ihren Einsatz ist eine Aufwandsentschädigung vorgesehen.

Das nächste große Ziel ist die Überführung des Projekts in die Trägerschaft eines freien Wohlfahrtsverbandes. „Mit diesem Pilotprojekt erweitern wir die bestehenden Angebote in Offenburg und schaffen für ältere Menschen eine neue Möglichkeit der Tagesgestaltung“, resümierte Angela Perlet.