Normalerweise wäre an dieser Stelle mein Kollege Martin Egg mit dem Stadtgeflüster dran gewesen. Da er seit Sonntag nicht mehr unter uns ist (er hat übrigens denselben Todestag, 15. Dezember, wie mein Kollege Udo Künster, der 2019 verstorben ist), übernehme ich. Wie oft hat er mir geholfen, wenn ich mal keine Ideen fürs „Geflüster“ hatte, weil er hatte meistens eine Idee, irgendwas in petto, weil er immer auf Achse war in seiner Heimatstadt. Nicht nur das bricht jetzt weg.
Eigentlich ist das Stadtgeflüster als eine Kolumne gedacht, die auch ab und zu mit Geschichten zum Schmunzeln aufwarten soll. Doch nach Schmunzeln ist mir seit Sonntag nicht zumute; ich hoffe, Sie haben Verständnis …
Ich habe mich darüber gefreut, dass mich in den vergangenen Tagen unzählige Beileidsbekundungen erreicht haben, viele per Mail, aber auch persönlich. Auch auf der KEZ-Facebook-Seite, Martins digitales „Baby“, gab es innerhalb kürzester Zeit rund 120 Posts und Reaktionen auf meinen Nachruf. Daher möchte ich ausnahmsweise einige Reaktionen wiedergeben.
Alexander Gehringer, Mitarbeiter der Kehler Zeitung: „Martin, Du warst der „Kähl“- und „Kähler“-Kenner der Redaktion, hast Deine Heimatstadt mit all ihren Ecken und Kanten offenbar geliebt – und warst schon allein mit Deinem Insiderwissen unheimlich wertvoll fürs Haus.“
Christine Marklewitz, Redakteurin der Mittelbadischen Presse: „Du hast nicht nur in der Zeitung, sondern auch in den Menschen Spuren hinterlassen. Mach’s gut, Großer!“
Norbert Hense, Fraktionssprecher Grüne Gemeinderat: „Lieber Martin, du warst Lokaljournalist mit Leib und Seele! Du hast unsere Stadt mit all ihren Ecken und Kanten in- und auswendig gekannt. Überall hast du kleine Anekdoten oder große Geschichten gefunden und sie uns erzählt.“
Carlos De Oliveira Albuquerque, Eiscafé-Besitzer: „Lieber Martin, du warst ein Freund, ein Schreiber, mit Witz und Verstand. Deine klaren Worte und dein Charme werden uns fehlen. In schweren Zeiten hast du uns zum Lachen gebracht, und ich weiß, du hättest gesagt: Macht weiter!“
Ellen Matzat-Sauter, Mitarbeiterin der Kehler Zeitung: „Herr Egg, ich wünsche Ihnen, dass Sie Ihre Alice wieder in Ihren Armen halten und dass Sie beide oben im Himmel den Frieden und das Glück finden, das Ihnen auf der Erde verwehrt blieb.“
Meinrad Baumann, Bürgermeister Bad Peterstal-Griesbach: „Die vielen bunten Facetten seines Kehls hat Martin aufgespürt, schier aufgesaugt und zu stimmigen Geschichten transformiert. Geschichte im tiefer verstandenen Wortsinne: Schicht um Schicht hat er zusammengetragen, bis das umfassende Wesen einer Sache geschlossen und zugleich in ihrer Selbstwidersprüchlichkeit verständlich ausgefaltet vor einem lag – die unausgesprochene Aufforderung an die Leserschaft zum kritischen Weiterdenken hallte in seinen Worten gern nach.“
Lukas Habura und Johanna Oser, beste Freunde von Martin Egg: „Der Schmerz über deinen Verlust ist für uns unermesslich hoch! Wir sind tieftraurig und vermissen dich als treuen Freund und langjährigen Weggefährten! Du hast dich verantwortungsvoll um deinen Vater und deine Shihtzu-Dame Alice gekümmert und hattest stets ein offenes Ohr für alle; auch für die, die am Rande der Gesellschaft stehen. Wir werden dich für immer in unseren Herzen bewahren!“