Nach Messerattacke

Trauermarsch für ermordeten Arzt am Mittwoch in Offenburg

red/tap/ba
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20. August 2018
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Blumen vor der Praxis des getöteten Arztes in Offenburg. ©Ulrich Marx

Nach der tödlichen Messerattacke auf einen Arzt in Offenburg ist für Mittwochnachmittag ein Trauermarsch durch die Stadt geplant. Koordiniert wird der Marsch von der Flüchtlingshilfe Rebland. Dort wird betont, wie wichtig die Arbeit des getöteten Arztes für die medizinische Behandlung von Flüchtlingen gewesen sei.

Nach der Ermordung eines Arztes am vergangenen Donnerstag in Offenburg und der Festnahme eines tatverdächtigen Flüchtlings aus Somalia ist laut Heribert Schramm, Koordinator der Flüchtlingshilfe Rebland, am Mittwoch, 22. August, ein Trauermarsch geplant. Der Marsch startet um 17 Uhr an der Gemeinschaftsunterkunft Lise-Meitner-Straße 25/27. Angedacht ist ein gemeinsamer Lauf durch die Innenstadt bis zur Praxis. Dort sollen Rosen niedergelegt werden.

»Stütze für die ärztliche Versorgung von Flüchtlingen«

Die Flüchtlingshilfe Rebland unterstütze den Trauermarsch, den Philipp Bürkel und Lisa Junker initiieren, teilt Schramm mit. Die Flüchtlingshilfe Rebland ruft zur Teilnahme am Trauermarsch auf. »Indem wir unsere Bestürzung auf eine (stille) Art zum Ausdruck bringen, grenzen wir uns zugleich von dem Versuch ab, diese schreckliche Tat zur Stimmungsmache gegen Flüchtlinge zu nutzen«, schreibt Heribert Schramm in einer Mitteilung. Der Arzt sei sehr engagiert gewesen und habe zahlreiche Flüchtlinge behandelt, sagte Schramm der Deutschen Presse-Agentur. »Er war eine Stütze für die ärztliche Versorgung von Flüchtlingen.« Hilfreich seien seine guten Fremdsprachenkenntnisse gewesen.

Der 51 Jahre alte Hausarzt war am Donnerstag in seiner Praxis erstochen worden. Ein 26 Jahre alter Asylbewerber aus Somalia sitzt unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Der Mann habe sich bisher nicht geäußert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Daher gebe es auch keine Hinweise auf ein mögliches Motiv.

Dekane kritisieren AfD-Demo

Bereits am Samstag hatten Hunderte Menschen in Offenburg vor dem Rathaus wegen der tödlichen Attacke demonstriert. Die AfD forderte den Rücktritt von Oberbürgermeisterin Edith Schreiner (CDU). In einer gemeinsam Pressemitteilung äußern sich die beiden Offenburger Dekane Matthias Bürkle (katholische Kirche) und Dekan Frank Wellhöner (evangelische Kirche) sehr kritisch zu dieser Veranstaltung. »Wir verurteilen die Instrumentalisierung von christlichen Symbolen für politische und propagandistische Zwecke, wie es bei der Demonstration der AfD am vergangenen Samstag in Offenburg geschehen ist«, heißt es unter anderem in dem am Montag veröffentlichten Schreiben.

Die Linke Jugend hatte am Samstag zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Beide Demonstrationen zählten laut Polizei jeweils 300 Teilnehmer.

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