Sender Hitradio Ohr liefert den Soundtrack zum Leben
Hitradio Ohr gehört zu den systemrelevanten Unternehmen, die die Mittelbadische Presse im Rahmen einer Serie vorstellt. „Radio weckt, informiert, warnt, erinnert, bringt zum Lachen und zum Mitsingen“, sagt Geschäftsführer Markus Knoll.
Er ist einer der ältesten privaten Rundfunksender in Baden-Württemberg und versorgt seit über 30 Jahren die Region mit Informationen: Hitradio Ohr. Vor allem in Krisenzeiten bringt das Radio mit seinem global-lokalen Ansatz Weltgeschehen in die Region. Über das Internet empfangen, kann es auf der ganzen Welt Heimatgefühle wecken.
Entwicklungshelfer für den Tag
»Radio liefert den Soundtrack zum Leben«, verdeutlicht Markus Knoll, Geschäftsführer und Programmchef von Hitradio Ohr und erklärt, warum das so ist: »Radio weckt, informiert, warnt, erinnert, bringt zum Lachen und zum Mitsingen.« Vom Aufwachen bis zum Einschlafen ein Entwicklungshelfer für das Tagewerk und damit systemrelevant.
Markus Knoll lebt Radio. Der 51-Jährige kam im Jahr 2000 zu Hitradio Ohr und wurde drei Jahre später Chef des mittlerweile 40 Mitarbeiter großen Funkhauses. Das Sendegebiet von Hitradio Ohr erstreckt sich von Rastatt im Norden bis nach Emmendingen im Süden und vom Elsass und Straßburg im Westen bis tief ins Kinzigtal im Osten. 166.000 Hörer schalten täglich den Sender ein. Zusammen mit dem bundesweit auf DAB+ ausgestrahlten Schwarzwaldradio sind’s sogar 370.000 Hörer (Quelle: MA 2020 Audio I)
Haupteinschaltimpuls ist die Musik. Aber Markus Knoll weiß aus Umfragen, dass etwa 30 Prozent der Hörer allein schon wegen der lokalen Berichterstattung bei Hitradio Ohr dabei sind. »In punkto Hörerservice und Berichterstattung aus der Region kommen größere Sender nicht an uns heran. Das ist bei der Größe deren Sendegebiete auch gar nicht darstellbar.« Wer wissen möchte, was vor der Haustür passiert, der schaltet Hitradio Ohr ein. »Wir sind gut vernetzt, arbeiten eng mit dem Crossmedia-Desk der Mittelbadischen Presse zusammen und versorgen so die Hörer alle halbe Stunde mit Nachrichten.«
Tragende Nebenrolle
Dabei ist Radio ein Nebenbei-Medium. Das sei nicht abwertend gemeint, denn es spielt in der Regel keine Hauptrolle im Erleben der Hörer – aber eine tragende Nebenrolle, denn das Radio ist stets irgendwie mit dabei. »So wie ein Film erst durch die Filmmusik seine Wirkung entfalten kann, so liefert das Radio für viele Menschen immer wieder neu die Musik zum Tag.« Das Programm lässt sich nebenbei konsumieren, ob beim Autofahren, bei der Hausarbeit, in der Werkstatt oder im Büro. Was oft als Mangel gesehen wird, ist ein Vorteil: Die Hörer müssen nicht hinschauen, um Informationen zu verstehen. Das Schöne dabei: In Momenten der Stille und Leere im Alltag von Menschen bringt das Radio auf Knopfdruck das Leben wieder zum Klingen.
Haupteinschaltzeit ist zwischen 6.30 Uhr und 9.30 Uhr. Seit der Corona-Krise hat sich das Ganze um eine Stunde nach hinten verschoben. »Viele Menschen arbeiten jetzt von zu Hause und fangen später an, weil der Weg zum Arbeitsplatz wegfällt. Und seit Corona hören mehr Menschen Radio als vorher.«
Die Zielgruppe sind Hörer zwischen 30 und 50 Jahren. »Wir haben aber auch viele Hörer, die uns seit den Gründerzeiten treu geblieben sind.«
Die Macher aus dem Funkhaus sind kreativ und haben in diesen besonderen Zeiten spontan neue Formate aus der Taufe gehoben, um die Hörer zusätzlich zu unterhalten. Schwarzwaldradio hat deutschlandweit in Zusammenarbeit mit den geschlossenen Tanzschulen zur Tanzparty zu Hause eingeladen. »Das kam super an.« Ebenso die Spieleabende, Quizshows und Vinyl-Nächte. Moderator und DJ Frank Dickerhof hätte in den vergangenen Wochen die 1500ste Ü-30 Party in der Region veranstaltet. Diese wurde kurzerhand ins Studio und damit in die Wohnzimmer der Hörer verlegt. »Die Resonanz war klasse – und wir waren die ersten. Spotify und andere Musikstreaminganbieter stehen in Konkurrenz zum Radio. Aber Radio könne, so Knoll, mit seiner Musikauswahl und authentischen Menschen am Mikrofon Überraschungsmomente schaffen, die es bei den Online-Diensten so nicht gäbe. Dabei folgt es dem Hörer unauffällig und anschmiegsam wie die Studiokatze »OHRfield«, die sich in der Redaktion schnurrend um die Beine der Mitarbeiter schmiegt.
Hitradio Ohr
- Geschäftsführer: Markus Knoll
- Beschäftigte: 40
- Gründungsjahr: 1987
- Hörer pro Tag: 166 000 (370 000 mit dem bundesweiten Schwarzwald-Radio – Quelle: MA 2020 Audio I)