Ortenaukreis erstellt Masterplan für den Radverkehr im Süden
Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag einstimmig einen Beitrag von 37.000 Euro für das kreisübergreifende Projekt beschlossen, das der Regionalverband Südlicher Oberrhein federführend betreut. Daran teilnehmen werden die Städte und Gemeinden Ettenheim, Herbolzheim, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Ringsheim, Rheinhausen und Rust.
Rusts Bürgermeister Kai-Achim Klare hatte den Masterplan Radverkehr im vergangenen Jahr vorgeschlagen mit dem Ziel, Lücken im Radwegenetz zu schließen und vor allem auch für Schüler den Weg zur Schule sicherer zu machen.
Stefan Hattenbach, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss, begrüßt das Projekt zwar, fügt aber hinzu: „Schlau und gut wäre ein Masterplan für den gesamten Ortenaukreis und diesen in ein Gesamtverkehrskonzept einzubinden.“ Nichtsdestotrotz sei es besser, nun im südlichen Ortenaukreis in Teilen zu starten, als bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu warten.
„Ich halte den Radverkehr für einen zentralen Baustein der zukunftsfähigen und umweltfreundlichen Mobilität und für einen Grundpfeiler der Verkehrswende“, sagt Michael Loritz, Verkehrsdezernent des Ortenaukreises. „Mit dem Masterplan Radverkehr sollen Lösungen erarbeitet werden, die nicht an der Gemeinde- oder Kreisgrenze aufhören.“ Das sei gerade für die Region Südliche Ortenau/Nördlicher Breisgau besonders wichtig, um den speziellen Herausforderungen für den Radverkehr hier gerecht zu werden.
Direkt an der Grenze
Zu diesen Herausforderungen zählen laut Radverkehrskoordinatorin Luise Markert eine bessere Anbindung der Städte und Gemeinden und des Europa-Parks an den geplanten Radschnellweg Lahr–Emmendingen, Lückenschlüsse im Radverkehrsnetz, eine bessere Beschilderung touristischer Radrouten und des Radnetzes Baden-Württemberg, mehr Verkehrssicherheit im Schülerverkehr, eine bessere Verknüpfung mit dem ÖPNV und verstärkte Werbung für die Nutzung des Fahrrads. „Hier direkt an der Grenze zu Frankreich verkehren sowohl Pendelnde als auch Touristinnen und Touristen zwischen den Ländern, deshalb soll ein weiterer Schwerpunkt auf der Verbesserung des grenzüberschreitenden Radverkehrs liegen“, so Markert.
In einer Auftaktveranstaltung im Oktober 2021 hatten die Projektpartner den thematischen und organisatorischen Rahmen des Projekts festgelegt. „Zwischenzeitlich hat der Regionalverband die Planungsleistungen durch ein externes Fachbüro ausgeschrieben. Nach Abzug der erwarteten Förderung über das Programm „qualifizierte Fachkonzepte“ des Landes Baden-Württemberg und nach Aufteilung der Kosten auf die Projektpartner ergibt sich ein Finanzierungsanteil des Ortenaukreises von 37 Prozent“, so Markert.