Kamehameha-Veranstalterin zieht Fazit über das Festival
Das vierte Kamehameha hatte am vergangenen Wochenende mehr als 10 000 Festivalbesucher und ging das erste Mal zwei Tage lang. Der Mittelbadischen Presse hat Veranstalterin Melanie Allgaier, Geschäftsführerin der Taktgeber GmbH, erzählt, was für Arbeit nun anfällt und wie das Kamehameha im nächsten Jahr aussehen könnte.
Frau Allgaier, zwei Tage Festival liegen hinter Ihnen. Wenn Sie als Besucherin auf dem Kamehameha gewesen wären und nicht als Veranstalterin, wo hätte man Sie denn angetroffen?
Melanie Allgaier: Ich wäre überall gewesen, hätte mir alles genau angeschaut. Wenn man in der Veranstaltungsbranche arbeitet, geht man immer mit einem anderen Blick auf Events und Festivals – das ist eine Art Berufskrankheit.
Können Sie denn jetzt abschalten, oder sind Sie mit Ihren Gedanken und Plänen schon beim nächsten Kamehameha?
Allgaier: Jetzt geht es an die Nachbereitung des Festivals. Die Veranstaltung wird analysiert: Was ist gut gelaufen, was kann man optimieren. Na klar kommen da gleich Gedanken, was können wir 2018 machen, um unsere Gäste noch glücklicher zu machen, laut dem Motto: Nach dem Festival ist vor dem Festival.
Was für Arbeit fällt in der Woche nach dem Festival konkret an?
Allgaier: Am Flugplatz wird abgebaut, die Rückabwicklung läuft im vollen Gange, genauso wie die Abrechnung und Analyse der Veranstaltung. Außerdem finden Feedback-Gespräche mit den einzelnen Gewerken wie Gastronomie, Technik, Einlass und Buchung der Künstler statt. Aber auch die Fragen der Gäste werden beantwortet, und Fundsachen werden wieder an die rechtmäßigen Inhaber zurückgegeben.
Stehen jetzt schon Künstler für das Kamehameha 2018 fest?
Allgaier: Es gibt schon einige Ideen für das nächstes Jahr. Los geht es hier im Detail aber erst im August.
Zum Ursprung des Kamehameha: 2014/2015 war es ja ausschließlich ein Elektro-Festival. Mit den Künstlern aus den Jahren 2016 und 2017 hat sich das ja gewandelt. Wieso haben Sie sich entschlossen, auch aus der Hip-Hop-Szene Artists zu buchen? Gibt es zu wenige Elektrofans in der Ortenau?
Allgaier: Das Kamehameha-Festival war noch nie ein ausschließliches Elektro-Festival. Vielleicht hat das auf den Besucher so gewirkt, da die größten Acts 2014 und 2015 aus der elektronischen Musikszene stammten. Unsere »Bühne 4« war schon immer unsere musikalisch offene Bühne. 2016 wurden die Acts mit »SSIO« schon etwas größer und nun 2017 mit Cro. Wir wollen uns das offenhalten. Vielleicht wird nächstes Jahr ein Festivaltag ausschließlich zu einem Konzerttag, wer weiß, man kann gespannt sein. Es gibt unserer Meinung nach nicht weniger Elektro-Fans in der Region, hier ist der Bedarf nach wie vor gegeben.
Letztes Jahr mussten die Besucher aufgrund des Unwetters für kurze Zeit evakuiert werden. Was hat Ihnen in diesem Jahr besonders Kopfzerbrechen bereitet?
Allgaier: Wir hatten dieses Jahr wirklich großes Glück mit dem Wetter. Die Gäste haben aber immer mehr das Bedürfnis von Sicherheit, hier haben wir unsere Vorkehrungen erhöht, um auch den Gästen ein gutes Gefühl zu geben. Wir als Veranstaltungsleitzentrale sind mit dem Ablauf der Veranstaltung sehr zufrieden.
Ist denn das neue Konzept, zwei Tage Festival, aufgegangen, und werden es nächstes Jahr vielleicht sogar mehr? Wie lautet Ihr Fazit?
Allgaier: Wir sind zufrieden mit zwei Tagen. Einen dritten Tag wird es erst einmal nicht geben.
INFO: Zahlreiche Bildergalerien und den Live-Ticker zum Festival finden Sie unter www.bo.de/kamehameha2017.